Wir Eltern haben JA gesagt
• zu vereinfachter Mobilität bei
Schulwechsel zwischen den Kantonen
• zur gleichen Dauer der
obligatorischen Schule,
• zur gleichen Dauer der
Bildungsstufen,
• zu gleichen Übergängen im
Bildungssystem
• zur gegenseitigen Anerkennung
von Abschlüssen
• zum gleichzeitigen
Fremdsprachenunterricht
Starke Volksschule Bern, August 2015
Wir haben nicht JA gesagt
• zu Outputorientierung,
Normierung und Standardisierung
Wir haben nicht JA gesagt zu
• Kompetenzorientierung und
Kompetenzrastern
Wir haben nicht JA gesagt zu
• Testbatterien und regelmässigen
Vergleichstesten
Wir haben nicht JA gesagt zu
• Frühfranzösisch und einer neuen
Fremdsprachendidaktik
Wir haben nicht JA gesagt
• zur psychometrischen Vermessung
unserer Kinder
Wir haben nicht JA gesagt
• zur Degradierung der Lehrkräfte
als Lerncoaches und Lernbegleiter
• zum Paradigmenwechsel auf einen
konstruktivistischen Unterricht
• zu zwangsweise
selbstgesteuerten Lernen
Wir haben nicht JA gesagt
• Zu den horrenden Kosten ohne
pädagogischen Mehrwert
Für uns Eltern ist dieser Lehrplan
• ein klassisches
Top-Down-Projekt der Bildungsbürokratie,
• in einem hermetisch
abgeschirmten Entwicklungslabor mit gut hundert Eingeweihten entwickelt worden
und soll nun ohne Mitsprache der eigentlich Betroffenen (Lehrkräfte, Eltern und
Schülerinnen) implantiert werden.
Fragen, die wir uns stellen und
die Sie sich auch stellen sollten:
1. Wie erklärt sich folgender
Widerspruch?
Regierungsrat Pulver, Mitglied
des Leitungsgremiums für die Ausarbeitung des Lehrplans 21 sagt: „Für die
Lehrkräfte wird sich gar nicht viel ändern!“ Professor Kurt Reusser, Mitglied
des wissenschaftlichen Beirats für die Ausarbeitung des Lehrplans 21 meint
dagegen: „Wir sehen die Einführung von kompetenzgestützten Bildungsstandards
(siehe LP 21) und die damit einhergehende „Änderung der Steuerungsphilosophie
im Bildungswesen (Originalzitat von HarmoS) als „massiven Paradigmenwechsel im
Bildungswesen“ (Oelkers & Reusser, 2008, S. 514).
2. Wird die herkömmliche
Notengebung und Beurteilung der Lehrkräfte zugunsten eines zentralisierten
testbasierten Bildungsmonitorings aufgehoben?
3. Wann werden wir die ersten
Kompetenzraster sehen?
4. Wie viel kostet die
landesweite Entwicklung der Kompetenzraster und die Bereitstellung der
entsprechenden Tests?
5. Woher kommt das Geld für diese
Ausgaben? Werden diese wieder mit der Erhöhung der Klassendurchschnitte
herausgepresst?
6. Was sagen die Lehrkräfte zu
folgenden Aussagen des Change-Management-Beauftragten Markus Mendelin
(Präsident Volksschulgemeinde-Amriswil-Hefenhofen-Sommeri): • Das
«Schön-Wetter-Gerede» unterbinden (Alles ist doch bestens...) (Folie 14) •
Wege, um den Leidensdruck zu erhöhen: Ziele so anspruchsvoll setzen, dass sie
mit bisherigem Verhalten nicht mehr erreicht werden können (Folie 14) •
Konfrontation von Vorgesetzten, die den Wandel blockieren: Nichts ist
hinderlicher als ein Vorgesetzter mit der falschen Einstellung (Folie 21) •
Zynikern und selbstgefälligen Widerständlern keine Bühne bieten (Folie 22) • Es
braucht gegebenenfalls Personalveränderungen: Manchmal ist der einzige Weg eine
Kultur zu verändern, ein personeller Wechsel (Folie 25)
7. Gibt uns die Erziehungsdirektion
das Wort, dass die Tests nicht in ein zukünftiges Ranking münden und die
Ergebnisse nicht verö entlicht werden?
8. Was sagt Herr Pulver zu dem
Fakt, dass die Hattie-Studie genau die Faktoren (Lehrkraft als zentrale
Gelingensbedingung, geführter Unterricht) als wirksam beschreibt, welche im
neuen Lehrplan zurückgedrängt werden sollen?
9. Was sagt Herr Pulver zu dem
Fakt, dass die Hattie-Studie genau die Faktoren (selbstgesteuerter Unterricht,
Konstruktivismus) als wenig wirksam beschreibt, die im Lehrplan 21 eine
zentrale Bedeutung erhalten?
10. Darf ein Französischlehrer
heute trotz der neuen Franzözischdidaktik Grammatik üben, den Wortschatz der
SchülerInnen mit eigenen Lehrmitteln erweitern und Wörtlitests machen?
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