6. Juli 2015

Wirbel um Wahl von PH-Rektor

An der Pädagogischen Hochschule Zürich monieren Mitarbeiter Befangenheit bei der Auswahl des Rektors.
PH-Rektor: Wirbel vor der Wahl, NZZaS, 28.6. von René Donzé


In den nächsten Tagen wird bekannt, wer als neuer Mann an der Spitze der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich stehen wird. Der heutige Rektor Walter Bircher geht per Januar 2016 in Pension, sein Nachfolger wird vom Fachhochschulrat gewählt. Dabei handelt es sich indes nur noch um eine Formsache: Die Findungskommission unter dem Vorsitz des emeritieren Universitätsprofessors Jürgen Oelkers hat sich auf einen Einervorschlag geeinigt.
Und dieser hat es in sich. Wie mehrere Quellen bestätigen, ist der designierte PH-Rektor ein ehemaliger Schüler von Oelkers. Diese Verbindung hat bereits im Auswahlverfahren für Unruhe in der PH gesorgt. Darum hat sich die Hochschulversammlung - bestehend aus Dozierenden, Studierenden und Verwaltungspersonal - an Oelkers gewandt. Das bestätigt Kurt Greuter, bis vor kurzem Präsident des Verbands der Zürcher Fachhochschuldozierenden.
Die Versammlung kritisierte, dass «einzelne Mitglieder in dieser Kommission früher oder sogar bis heute mit Kandidierenden persönlich in der Ausbildung oder beruflich verbunden waren oder sind», sagt Greuter. «Das gibt Anlass für die Vermutung von Befangenheit.» Nichtsdestoweniger hat sich die Kommission just für jenen Mann entschieden, dessen Doktorvater Oelkers war, wie nun durchgesickert ist. Oelkers will dazu keine Stellung nehmen, da das Verfahren noch läuft.

Damit solches nicht mehr vorkommt, fordern die drei Versammlungen der PH, der Hochschule der Künste (ZHdK) und jener der für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Änderung des Prozederes. Sie planen dazu einen Brief an den Fachhochschulrat. «Für die Zukunft müssen die Wahlverfahren für Fachhochschulrektoren klarer reglementiert und transparenter gestaltet werden», sagt Greuter. Es brauche unter anderem eine klare Regelung der Ausstandspflichten.

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