Im Waldkindergarten erkunden die Kinder die Natur, Bild: Neue NZ
Der Wald ersetzt das Schulzimmer nicht, Neue Luzerner Zeitung, 13.7.
Kantonsrat Andy Schneider (SP) hat in einer Anfrage vom
Regierungsrat verschiedene Auskünfte zur Einführung von Waldkindergärten
gestellt. Mit der Einführung des zweijährigen Kindergartens auf das Schuljahr
2016/17 sei es wichtig, auch die Einführung von Waldkindergärten zu prüfen.
Dem widerspricht der Regierungsrat aber. Der Wald sei zwar ein
anregendes Lernumfeld, erklärte der Regierungsrat in seiner Antwort. Wenn der
Aufenthalt im Wald aber über alle anderen pädagogischen Grundsätze und Anliegen
gestellt werde, so werde der wertvolle Ansatz einer Naturpädagogik weit
überzogen.
Da der Waldkindergarten nicht in einem geschützten Raum
stattfinde, setze er ein besonderes Bildungskonzept voraus und verlange auch
von den Kindergärtnerinnen spezielle Kompetenzen, schreibt der Regierungsrat.
Es stelle sich aber die Frage, ob ein Waldkindergarten die Anforderungen
erfüllen könne, denen der öffentliche Kindergarten als Teil der Volksschule
genügen müsse.
Finde der Unterricht ganz oder grossmehrheitlich im Wald statt,
könnten nicht mehr alle Kompetenzen im gewünschten Masse gefördert werden. Die
Integration von behinderten Kindern oder Kindern mit besonderen Bedürfnissen
wäre erschwert. Auch könnte ein Teil der im Lehrplan enthaltenen Lernziele nur
unter erschwerten Bedingungen unterrichtet, erlernt und geübt werden.
Der Regierungsrat hält fest, dass die Gemeinden bei der
Schaffung von Waldkindergärten nicht frei sind. Da der Waldkindergarten kein
vom Kanton definiertes Angebot sei, müsste ein solches vom Regierungsrat
bewilligt werden.
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