Kinder sind an der Schule nicht vor verbaler oder tätlicher Gewalt durch Mitschüler geschützt, (Symbolbild)
Aargauer warfen 70 Schüler von der Schule, Blick, 15.6.
Sie sind aggressiv, beleidigen ihre Mitschüler und werden sogar handgreiflich. Im Kanton Aargau haben die Behörden seit dem Schuljahr 2010/11 rund 70 Schüler vom Unterricht ausgeschlossen, bis zu 36 davon wegen Gewalt.
Dies geht aus einer Antwort des Regierungsrats auf eine Interpellation von SVP-Mann René Bodmer hervor. Sein Vorstoss zielte auf das Phänomen der Balkan-Machos ab, schreibt die «Aargauer Zeitung». Bodmer wollte wissen, wie gross die Probleme mit «nicht integrationswilligen Jugendlichen» an Aargauer Schulen sind.
Über die Herkunft der Unruhestifter konnte die Regierung zwar nichts sagen, die Nationalität der ausgeschlossenen Schüler werde in der Statistik nicht erfasst, was sie aber sagen konnte: Die Krawallmacher sind meist männlich.
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Schwerwiegendste Disziplinarmassnahme
70 Ausschlüsse in knapp fünf Jahren – die Zahl überrascht. Gilt der Schulausschluss doch als schwerwiegendste Disziplinarmassnahme. Er wird erst angewendet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder eine akute Gefährdung besteht.
Dann kann die Schulpflege die Unruhestifter für bis zu sechs Wochen aus dem Unterricht suspendieren. Ein Ausschluss von sieben bis zwölf Wochen muss vom Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau angeordnet werden. Je nach Schweregrad und Art des Vergehens ist nebst der Schule die Jugendanwaltschaft oder die Kindes- und Erwachsenenschutzberhörde (KESB) zuständig.
Während des Suspens sind dann die Eltern für eine angemessene Beschäftigung ihrer Kinder verantwortlich. Doch Krawallmacher, die mit Ferien rechnen, haben sich zu früh gefreut: Der Schulstoff muss auch beim Ausschluss aufgearbeitet werden.
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