Rumantsch Grischun: Von der ersten, zur vierten, zur siebten Klasse. Bild: Keystone
Erster Kontakt mit Rumantsch Grischun erst in der Oberstufe, SRF Regional, 11.6.
Eigentlich wurden die Fragen rund um den Gebrauch
der Standardsprache bereits 2013 geklärt. Damals hat man sich auf das
sogenannte «Koexistenzmodell» geeinigt. Es war ein Kompromiss: Idiome und die
Standardsprache sollen nebeneinander funktionieren, und die Kinder frühestens
ab der vierten Klasse mit RG (Rumantsch Grischun) konfrontiert werden.
Im ersten Entwurf des Lehrplans 21 wollten
Fachleute die Kinder schon ab der ersten Klasse mit RG in Kontakt bringen. Der
Vorschlag wurde von verschiedenen Seiten kritisiert. Die Lia Rumantscha hat
deshalb einen neuen Vorschlag ausgearbeitet. Eigentlich hätte dieser bereits
vor einem Monat auf dem Tisch von Regierungsrat Martin Jäger liegen sollen. Mit
Verspätung soll er in den nächsten Tagen abgeliefert werden.
Bereits heute lies Urs Cadruvi bei RTR die Katze
aus dem Sack. Und gegenüber dem Regionaljournal Graubünden von Radio SRF
bestätigt er später: «Die Kinder sollen erst ab der siebten Klasse mit
Rumantsch Grischun konfrontiert werden.»
Damit macht die Lia einen grossen Schritt auf die
Gegner der Standardsprache zu. Von einem Bückling gegenüber der Pro Idioms will
Cadruvi aber nichts wissen: «Ein Bückling würde bedeuten, dass wir kein
Rumantsch Grischun mehr wollen, das kommt für uns aber nicht in Frage».
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