15. Mai 2015

Initiative gegen Lehrplan 21 im Thurgau

Im Kanton Thurgau soll das Volk über den Lehrplan 21 abstimmen. Ein überparteiliches Komitee lanciert die Initiative "Ja zu einer guten Thurgauer Volksschule - ohne Lehrplan 21". Die Initianten wollen sich gegen "Fehlentwicklungen" und "Bildungsbürokratie" wehren.




Sind gegen den Lehrplan 21: Daniel Amrhein, Felix Huwiler und Hedwig Schär, Bild: Nana do Carmo

Thurgauer Volk soll über Lehrplan 21 abstimmen, St. Galler Tagblatt, 13.5.


Gemäss der Initiative müssen Lehrpläne dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden. Zudem wird ein neuer Lehrplan mit verbindlichen Jahrgangszielen für die einzelnen Fächer gefordert, wie das Initiativkomitee am Mittwoch informierte. Damit die Initiative zustande kommt, braucht es 4000 Unterschriften.
Viele Lehrkräfte und Pädagogen, Eltern und Lehrlingsausbildner seien nicht mehr glücklich mit dem heutigen Schulsystem, sagte Felix Huwiler, Co-Präsident der "IG für eine gute Thurgauer Volksschule", gemäss Communiqué. Mit dem Lehrplan 21 werde "das kostbare Gut Bildung aufs Spiel gesetzt", schreibt das Komitee.
Die Initianten, darunter Kantonsräte von SVP, EDU, CVP und SP, befürchten, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in den zentralen Fächern Deutsch und Mathematik weiter sinken. Auch Schweizer Geschichte, Kochen, Hauswirtschaft, Handarbeit und Werken würden nur noch rudimentär unterrichtet.
Die Thurgauer Stimmberechtigten hatten im Jahr 2008 das Harmos-Konkordat zur Harmonisierung der Volksschule abgelehnt. Die Initianten kritisierten nun, es dürfe nicht sein, dass die einheitlichen Lehrpläne - ein Hauptteil dieses Konkordats - "über die Hintertür wieder eingeführt" würden.
Erziehungsdirektorin Monika Knill habe "entgegen dem Volkswillen gegen eine Harmonisierung" 2010 eine Verwaltungsvereinbarung zum Lehrplan 21 unterzeichnet. Dies wollten sich die Gründer der IG für eine gute Thurgauer Volksschule nicht gefallen lassen, heisst es. 


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