15. Mai 2015

SVP Solothurn gegen Lehrplan 21

Die SVP des Kantons Solothurn lehnt den Entwurf zur "Lektionentafel 2018/19" ab. Die Umsetzung des Lehrplans 21 bezeichnet die Partei als verantwortungslos. Unsere Volksschule kämpfe einerseits mit grossen Problemen in der Umsetzung der "Integrativen Schule", andererseits mit gravierenden Korrekturmassnahmen der Oberstufenreform und mit explodierenden Kosten. Eine weitere Reform vertrage unsere Volksschule nicht.
SVP zum Lehrplan 21: "Diese Reform verträgt die Volksschule nicht", soaktuell, 13.5.


Es wird behauptet, dass anhand eines Vergleichs aus dem Jahre 2008 im Kanton Solothurn schweizweit am wenigsten Unterrichtszeit zur Verfügung stehe. Dieser Vergleich ist acht Jahre alt, veraltet und die Vergleichsgrundlagen basieren auf unterschiedlichen Voraussetzungen.
Es wird auch behauptet, die Inhalte und Kompetenzen des Lehrplans 21 könnten mit der gleichen Anzahl an Lektionen bewältigt werden. Das ist unmöglich. Aus Sicht der SVP wird das undurchdachte Vorgehen zu einer kompletten Überforderung der Schulen führen. Der Lehrplan 21 wird, wie seinerzeit die Oberstufenreform oder HarmoS, niemals kostenneutral realisiert werden können, sondern als gewaltige Reform die Kostenspirale weiter anheizen. Ausbaden werden es vor allem die Schüler, Lehrpersonen, Gemeinden und Steuerzahlenden.
Mehr Deutsch und Mathematik
In allen Zyklen müssen unbedingt mehr Lektionen für Deutsch und Mathematik vorgesehen werden. Die weiterführenden Schulen und die Berufswelt müssen sich darauf verlassen können, dass in diesen Kernfächern die bestmögliche Ausbildung erreicht wird. Aktuell nimmt die Qualität der Schüler, trotz immer höheren Bildungsausgaben, merklich ab: Es bestehen grosse Mängel im Umgang mit Zahlen sowie im Ausdruck in Wort und Schrift.
Das komplexe Gebilde „Natur, Mensch und Gesellschaft“ führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler nicht mehr erkennen, ob sie jetzt in Geschichte oder Geografie, in Physik, Chemie oder Biologie, unterrichtet werden. Das führt im Denken der Auszubildenden zu einer Anhäufung von nicht klar zuordnungsfähigen Informationen.
Der Kanton Solothurn wäre gut beraten, mit der Einführung des Lehrplans 21 abzuwarten – wie es etwa der Kanton Aargau auch tut. Die SVP wird die Einführung des vorliegenden Lehrplans 21 bekämpfen. Sollte er aufgrund der bekannten Mehrheitsverhältnisse im Kanton Solothurn dereinst dennoch eingeführt werden, soll man es wenigstens jahrgangsweise tun. So könnten die Schulen langsam in das neue System hineinwachsen und der neue Lehrplan würde korrekt von unten her implementiert.


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