SVP zum Lehrplan 21: "Diese Reform verträgt die Volksschule nicht", soaktuell, 13.5.
Es
wird behauptet, dass anhand eines Vergleichs aus dem Jahre 2008 im Kanton
Solothurn schweizweit am wenigsten Unterrichtszeit zur Verfügung stehe. Dieser
Vergleich ist acht Jahre alt, veraltet und die Vergleichsgrundlagen basieren
auf unterschiedlichen Voraussetzungen.
Es wird auch behauptet,
die Inhalte und Kompetenzen des Lehrplans 21 könnten mit der gleichen Anzahl an
Lektionen bewältigt werden. Das ist unmöglich. Aus Sicht der SVP wird das
undurchdachte Vorgehen zu einer kompletten Überforderung der Schulen führen. Der
Lehrplan 21 wird, wie seinerzeit die Oberstufenreform oder HarmoS, niemals
kostenneutral realisiert werden können, sondern als gewaltige Reform die
Kostenspirale weiter anheizen. Ausbaden werden es vor allem die Schüler,
Lehrpersonen, Gemeinden und Steuerzahlenden.
Mehr Deutsch und Mathematik
In allen Zyklen müssen
unbedingt mehr Lektionen für Deutsch und Mathematik vorgesehen werden. Die
weiterführenden Schulen und die Berufswelt müssen sich darauf verlassen können,
dass in diesen Kernfächern die bestmögliche Ausbildung erreicht wird. Aktuell nimmt
die Qualität der Schüler, trotz immer höheren Bildungsausgaben, merklich ab: Es
bestehen grosse Mängel im Umgang mit Zahlen sowie im Ausdruck in Wort und
Schrift.
Das komplexe Gebilde
„Natur, Mensch und Gesellschaft“ führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler
nicht mehr erkennen, ob sie jetzt in Geschichte oder Geografie, in Physik,
Chemie oder Biologie, unterrichtet werden. Das führt im Denken der
Auszubildenden zu einer Anhäufung von nicht klar zuordnungsfähigen
Informationen.
Der Kanton Solothurn wäre
gut beraten, mit der Einführung des Lehrplans 21 abzuwarten – wie es etwa der
Kanton Aargau auch tut. Die SVP wird die Einführung des vorliegenden Lehrplans
21 bekämpfen. Sollte er aufgrund der bekannten Mehrheitsverhältnisse im Kanton
Solothurn dereinst dennoch eingeführt werden, soll man es wenigstens
jahrgangsweise tun. So könnten die Schulen langsam in das neue System
hineinwachsen und der neue Lehrplan würde korrekt von unten her implementiert.
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