Neben den Lehrern (LCH) sind auch die Pflegefachleute, die Assistenz- und Oberärzte und die Polizeibeamten für den Lehrplan 21, Bild: Keystone
Arbeitnehmer-Allianz: Kantone sollen umstrittenen Lehrplan 21 umsetzen, BZ Basel, 2.4.
Die
Kantone sollten dringend das "gut durchdachte, zukunftsgerichtete und
nötige Instrument" unterstützen, heisst es in einem am Donnerstag
veröffentlichten Manifest. Ein gemeinsamer Lehrplan für die deutschsprachige
Schweiz sei von grosser Bedeutung.
Der
Grundsatzentscheid, den Lehrplan 21 für die Kantone freizugeben, wurde von der
D-EDK im vergangenen Oktober gefällt. Die ersten Kantone haben bereits
verbindliche Entscheide für die Einführung neuer Lehrpläne auf der Basis des
Lehrplans 21 gefällt. Basel-Stadt etwa führt ihn diesen Sommer als erster Kanton
definitiv ein.
In
19 von 21 deutschsprachigen Kantonen ist die Umsetzung geplant. Die meisten
beabsichtigen eine Einführung ab dem Schuljahr 2017/2018. An mehreren Orten
regt sich aber Widerstand und es laufen Unterschriftensammlungen oder sind in
Vorbereitung. In Aargau und Schwyz etwa wird das Volk darüber befinden müssen.
Die
Ebenrain-Konferenz bricht nun deshalb eine Lanze für den neuen Lehrplan. Die
Allianz von Arbeitnehmenden betont in ihrem Manifest, wie wichtig das
gemeinsame Instrument in vielerlei Hinsicht sei.
Weniger Leistungsdruck, mehr Chancengleichheit
Gleiche
Voraussetzungen seien auch in der Phase nach der obligatorischen Schulzeit sehr
wichtig, heisst es etwa im Schreiben. Berufsausbildung, Fachmittelschulen und
gymnasiale Mittelschulen seien bereits auf Bundesebene geregelt und
einheitlich. "Die Jugendlichen müssen also alle denselben Anforderungen
genügen."
Der
Lehrplan 21 erleichtere zudem die Mobilität von Familien mit schulpflichtigen
Kindern und trage zur Chancengerechtigkeit bei. Die Ebenrain-Konferenz glaubt
auch, dass mit dem gemeinsamen Instrument Klassenrepetitionen,
Nachhilfeunterricht und der Leistungsdruck reduziert werden könnten.
Der
Lehrplan 21 sei ein wichtiger Wegweiser, heisst es weiter. Er zeige auf, was
Kinder und Jugendliche zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Bildungslaufbahn wissen
und können müssten - also über welche Kompetenzen sie verfügen sollten.
Ihre
gemeinsamen Interessen verfolgen in der Ebenrain-Konferenz neben dem
Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer (LCH) und den grössten
Arbeitnehmerverbänden auch etwa der Berufsverband der Pflegefachleute (SBK),
der Verband der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) oder der Verband
der Schweizer Polizeibeamten (VSPB).
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