Wie
sich der Mathematikunterricht in den letzten Jahrzehnten verändert hat, erklärt
Prof. Caluori in der Berner Zeitung vom 13.2.2015: „Vor dreissig Jahren stand
ich vor der Klasse und sagte sinngemäss: ‚So macht man das. Das ist der
schnellste und eleganteste Weg zur Lösung.’ ... Heute werden die Schülerangeleitet, aktiv entdeckend auch eigene Lösungswege zu erarbeiten.“ Dieser
Aussage liegt die fast flächendeckende Zustimmung der sogenannten Experten zur
konstruktivistischen Didaktik zu Grunde, dass man dem Schüler nichts beibringen
solle, vielmehr soll er mathematische Strukturen entdecken, während der Lehrer
lediglich zu erforschendes Material herbei schafft.
Die meisten Schüler wären
jedoch auf die strukturierte Anleitung durch einen Lehrer angewiesen – anstatt
mathematisches Verständnis entsteht bei ihnen dann oft Rechenschwäche und
Frust. Diese falsche Theorie ist auch das didaktische Strickmuster des
Lehrplans 21. Das damit kompatible neue Mathematiklehrmittel ist in dieser
Hinsicht extrem – bei vielen Schüler entsteht bei der Arbeit damit Hackfleisch
im Hirn. Es soll sich doch bitte jeder mal dieses Lehrmittel genau ansehen und
es mit dem vergleichen, wie er rechnen gelernt hat. Es fällt auf, dass nie
einzelne hilfreiche Strukturen vorgegeben werden, vielmehr müssen die Schüler
in einer schon für gut gebildete Bürger kaum zu überschauenden Vielfalt an
möglichen Lösungswegen herumirren. Der Lehrer im Lehrplan 21 sagt eben leider
nicht mehr „Das ist der sicherste Weg.“
Und Urs
Moser hofft auf Besserung mit dem Lehrplan 21! Fällt Ihnen das auch auf, dass
die ernüchternden Ergebnisse von früheren Schulreformen mit immer noch
radikaleren Schulreformen therapiert werden sollen? Es wird, Zeit, sich nicht
mehr auf „Experten“ zu verlassen, sondern das Volk selbst über die Lerninhalte
der Volksschule entscheiden zu lassen – ansonsten verdient sie bald nicht mehr
den Namen Volksschule.
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