29. März 2015

Latein unter Druck

Die Universität Zürich war zuletzt noch die einzige Hochschule der Schweiz, an der die Studierenden der Fächer Anglistik, Kunstgeschichte, deutsche Sprachwissenschaft und Philosophie das Latinum benötigten. Nun hat die philosophische Fakultät das Lateinobligatorium für diese Fächer abgeschafft, wie die Universität die entsprechende Berichterstattung des «Tages-Anzeigers» auf Anfrage bestätigte. 
Uni schafft Latein in mehreren Fächern ab, NZZ, 28.3.


Die betroffenen Seminare forderten dies schon seit längerer Zeit. Sie fürchteten, sie würden Masterstudierende von anderen Universitäten abschrecken, nach Zürich zu kommen. Zuletzt stellten sie 2012 einen entsprechenden Antrag, doch dieser wurde deutlich abgelehnt. In der Zwischenzeit hat die Universität Zürich mit Michael Hengartner einen neuen Rektor. Unter dem Professor für Molekularbiologie bewegt sich viel an der Universität. Hengartner kündete an, unter dem Titel «Bologna 2020» den umstrittenen Bologna-Prozess, der 1999 angestossen wurde und das europäische Universitätswesen vereinheitlichen soll, weiterzuentwickeln und zu reformieren. Bereits bis 2018 sollen erste Änderungen umgesetzt werden. Die Schweiz habe die Reform «zu streng umgesetzt», so zitiert der «Tages-Anzeiger» den Rektor. Er möchte mehr Freiheit und Selbstverantwortung für die Studierenden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen