Mehr Lektionen in Mathe und Deutsch, Bild: Keystone
Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 12.1.
«Der Lehrplan 21 stellt für den Kanton Luzern eine
Evolution und keine Revolution dar», erklärte Bildungsdirektor Reto Wyss am
Montag an der Medienkonferenz zur Einführung des Lehrplans 21 an den Luzerner
Schulen. «Luzern ist aktuell der Kanton mit der geringsten Stundendotation an
der Primarschule», so Wyss. Mit der Einführung des Lehrplans 21 nähere sich der
Kanton Luzern dem Schweizer Durchschnitt.
Doch nicht nur die Stundenzahl wird sich mit der
Einführung des neuen Lehrplans leicht verändern, auch innerhalb der
Wochenstundentafel sind Anpassungen und Verschiebungen vorgesehen.
So wird beispielsweise in den ersten und zweiten
Primar- sowie in allen drei Sekundarklassen das Fach Deutsch um je eine Lektion
erhöht. In den dritten und vierten Primar- und den dritten Sekundarklassen wird
das Fach Mathematik um eine Lektion erhöht.
In den fünften und sechsten Primarklassen gibt es
pro Woche eine Stunde mehr Französischunterricht, im Gegenzug wird in der
ersten und zweiten Sekundarklasse der Englischunterricht um je eine Lektion
gekürzt.
Neue Fächer in der
Sekundarstufe
Weiter gibt es auf der Sekundarstufe zwei neue
Fächer: «Räume, Zeiten und Gesellschaft», welches Geschichte und Geografie
zusammenführt und «Wirtschaft, Arbeit und Haushalt», welches den bisherigen
Hauswirtschaftsunterricht um weitere Themen ergänzt.
Eine besondere Herausforderung werde der
Fachbereich «Medien und Informatik» darstellen, sagte Wyss. Dieser stelle eine
inhaltliche Erweiterung als Antwort auf die rasante gesellschaftliche
Entwicklung dar. Für die ersten und zweiten Sekundarklassen ist je eine Lektion
«Medien und Informatik» vorgesehen.
Die Fünft- und Sechstklässler werden ab dem
Schuljahr 2017/2018 je eine Lektion weniger im Fach Gestalten unterrichtet.
Erhöht wird für diese sowie für die Schülerinnen und Schüler der dritten
Sekundarklassen dafür das Fach Musik um je eine Lektion.
Kosten sparen mit weniger
Wahlpflichtfächer
Um Kosten einzusparen, werden zudem in den Klassen
der dritten Sekundarschule die Wahlpflichtfächer gegenüber den Pflichtfächern
reduziert. Wahlfachgruppen seien kleiner und damit teurer als der Unterricht in
ganzen Klassen, sagte Wyss. Grundsätzlich soll die Einführung des Lehrplans 21
kostenneutral über die Bühne gehen.
Inhaltlich bringt der Lehrplan 21 im Kanton Luzern
keine speziellen Ergänzungen mit sich. Anders als im Kanton Obwalden, wo die
Regierung entschieden hatte, dass Bruder Klaus zum Pflichtstoff werden soll.
«Wir haben beschlossen, kantonale Spezifikationen
aufs Minimum zu beschränken», sagte Wyss dazu. Um eben genau Abweichungen zu
den anderen Zentralschweizer Kantonen zu vermeiden. In Bezug auf die
Fremdsprachen-Initiative sei der Lehrplan 21 «neutral», sagte Wyss.
Er bilde den momentanen Ist-Zustand ab. Bei einer
allfälligen Annahme der Initiative müsse die Weiterbildung der Lehrer sowie die
Wochenstundentafel angepasst werden. Wyss ist der Ansicht, dass die Handhabung
des Fremdsprachenunterrichts unabhängig vom Lehrplan 21 diskutiert werden soll.
Einführung auf 2017/2018
Der Kanton Luzern informiert die Schulleitungen im
März 2015 über die Umsetzung. Danach werden die Lehrer regional mit dem
Lehrplan vertraut gemacht. Der Lehrplan 21 wird auf der Primarschule auf das
Schuljahr 2017/2018 eingeführt, auf der Oberstufe erfolgt sie auf das Schuljahr
2019/2020. Abgeschlossen wird die Einführung mit den dritten Sekundarschulklassen
im Schuljahr 2021/2022. Und wir hoffen es geht nicht mehr.
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