8. September 2014

Zweifel am Sinn von zwei Primarfremdsprachen

Kinder, die in der Primarschule in einer Fremdsprache unterrichtet werden, beherrschen diese nach neun Jahren Volksschule nicht besser, als Kinder, die sie erst ab der Sekundarstufe lernen: Davon zumindest ist die Zürcher Kantonale Mittelstufenkonferenz (ZKM) überzeugt.



Der Unterricht nütze nicht nur nichts, er schade sogar. Bild: Karin Hofer


Mittelstufenlehrer fordern Massnahmen, NZZ, 8.9.



In einer Umfrage, die er am Montag veröffentlicht hat, äussert sich der Verband äusserst kritisch zur zweiten Fremdsprache auf Primarstufe. In der Befragung, an der sich rund 240 Lehrerinnen und Lehrer aus den Ostschweizer Kantonen beteiligten, äussern drei Viertel die Ansicht, zwei Fremdsprachen an der Primarschule seien zu viel. Etwas mehr als die Hälfte möchte den Französischunterricht erst in der Oberstufe einsetzen lassen. 

Ein Grossteil der Kinder sei den Anforderungen nicht gewachsen, die das gleichzeitige Lernen von zwei Fremdsprachen mit sich bringe, so der ZKM. Verschiedene Studien aus dem Ausland hätten diesbezüglich bereits klare Hinweise geliefert.
Anderen Fächern mehr Platz geben
Lehrerinnen und Lehrer erlebten es zudem jeden Tag: Der Fremdsprachenunterricht, wie er an der Primarschule erteilt werde, bringe nicht den erwünschten Nutzen. Und mehr als das: Der Unterricht nütze nicht nur nichts, sondern er schade sogar.
Viele Kinder leiden laut dem ZKM unter den Anforderungen des Unterrichts. Für sie sei der Unterricht demotivierend und nehme ihnen die Freude an der Sprache. Der ZKM fordert deshalb, dass eine der beiden Sprachen aus dem Lehrplan entfernt wird. So hätten die Kinder wieder mehr Luft für andere wichtige Fächer wie Deutsch, Mathematik oder Mensch und Umwelt.

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