Nicht nur politisch kommt das Frühfranzösisch unter Druck - wie sich jetzt zeigt, sind qualifizierte 'Franzlehrer' in mehreren Kantonen Mangelware. "Rückmeldungen von Schulbehörden zeigen, dass in nächster Zeit ein Mangel für Französischlehrer auftreten könnte", sagt Rolf Riemensberger, Chef des Volksschulamts im Kanton St. Gallen. Auch in Luzern zeichnet sich in der Primarschule ein Lehrermangel ab: "Aktuell gibt es noch genügend Lehrpersonen, in Zukunft könnte es aber schwierig werden, die Lektionen zu besetzen", sagt Charles Vincent, Leiter des Volksschulamts.
Denkbar ist, Franzlehrer in der Romandie zu rekrutieren, Bild: Tagblatt
Frühfranzösisch: Initiative kommt zustande, Sonntagszeitung, 7.9. von Nadja Pastega
Für den Kanton Zug zeigt eine Umfrage: Nur 50 Prozent der Lehrer verfügen über die vorgeschriebene Qualifikation, das heisst über ein Französischdiplom auf dem Niveau C1. "Mangel an qualifizierten Französisch-Lehrpersonen auf der Primarstufe", heisst es in einem Schreiben, das die Schulbehörde verschickte. Vor den Klassen stehen auch Pädagogen, die den nötigen Leistungsnachweis nicht in der Tasche haben. "Lehrpersonen, die Französisch unterrichten, dafür aber nicht genügend ausgebildet sind, brauchen eine befristete Lehrbewilligung", sagt der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss. Von den kantonsweit 120 Lehrern für die 5. und 6. Klasse hätten 14 eine solche Bewilligung beantragt - fast 10 Prozent.
Jetzt soll der Fremdsprachenunterricht im Kanton Zug untersucht werden. Die Behörden brüten bereits darüber, welche Massnahmen gegen den Mangel an qualifizierten Französischlehrern ergriffen werden können. "Denkbar ist, dass wir Lehrerinnen und Lehrer in der Romandie rekrutieren", sagt Schulchef Schleiss.
Doch die Situation dürfte sichkünftig weiter verschärfen. "Ältere Lerher mit der nötigen Ausbildung werden pensioniert, und an den Pädagogischen Hochschulen werden eher wenige das Fach Französisch abschliessen", sagt Charles Vincent vom Volksschulamt Luzern. Das zeigen auch die Studentenzahlen: An der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich belegen 70 Prozent der angehenden Primarlehrer das Fach Englisch, nur 30 wählen Französisch. An der PH Nordwestschweiz kommen auf 800 Anglophile nur 300 Frankophile.
"Die Mehrzahl der Deutschschweizer Kantone beginnt in der Primarschule mit Englisch als erster Fremdsprache, man kann dieses Fach also vier Jahre lang unterrichten und nicht nur zwei wie beim Französisch", sagt beat W. Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbands LCH. Zudem haben die Studenten oft Mühe mit der Sprache der Romands: "Den angehenden Lehrpersonen fällt es leichter, Englisch zu sprechen als Französisch".
Ich bin in der Gewohnheit, um verschiedene Arten von Blogpost zu lesen, aber es ist einer meiner besten zu lesen. Informationen in einem gut verhalten Art der Inhalte organisiert. Juwelen Tirol | Juwelier Tirol
AntwortenLöschen