7. September 2014

Primarschüler brauchen Deutsch, Werken, Mathematik und Realien

Bei der Frühfremdsprachenfrage geht es hauptsächlich um die erkannte Tatsache, dass die Theorie des „je früher desto besser“ nicht hält, was sie verspricht. Es besteht also kaum Anlass zur Sorge um den innerschweizerischen Zusammenhalt und noch weniger Grund für ein zentralistisches Eingreifen des Bundes in dieser Frage.
Der Thurgauer Kantonsratsbeschluss für den Französischunterricht ab der Oberstufe entspricht der Forderung, die Primarschule zu entlasten.
Es gibt aber auch in der Ostschweiz viele, die lieber den Englischunterricht wieder auf die Oberstufe verlegen würden. Darüber wurde in der Ostschweiz am Sonntag vom 24. Aprilberichtet. Diese Diskussion, die die St.Galler Reallehrer anstossen wollten,sollte aufgenommen werden.


Beide Fremdsprachen sind teuer und ineffizient in der Primarschule, Bild: Tages Anzeiger


Text von Elsbeth Schaffner




Warum nicht das Frühfranzösisch ab der 5. Klasse belassen und in Verbindung mit dem Geografieunterricht den Austausch mit einer Partnerklasse im Welschland  aufbauen? Für den Zusammenhalt unseres Landes sind Geschichte und Geografie in der Mittelstufe zentral.
Englisch macht zwar Spass, was man den Kindern gerne gönnt, aber es nimmt grundlegenden Fächern wie Mathematik, Deutsch, Werken/Zeichnen und Realien viel zu viel Raum.
Auch fürs Frühenglisch gilt: was viel kostet, muss nicht zwingend viel nützen. Fremdsprachenlernen in der Schule setzt Fähigkeiten voraus, die erst einmal gelegt und gefestigt werden müssen. Dazu gehört auch die Problematik der Integration der Heranwachsenden mit einem Migrationshintergrund. Was fehlt ist eine gute mündliche und schriftliche Beherrschung der deutschen Sprache. Auch für Schweizer Kinder bildet das sichere Fundament der Muttersprache die Basis zum erfolgreichen Fremdsprachenerwerb.
Wenn der Austausch über die verschiedenen Landesteile gepflegt und die Ideen unter Einbezug aller Beteiligten gründlich gewälzt werden, kann es gut sein, dass man sich darauf einigt, der Vermittlung einer zweiten Landessprache gegenüber dem modischem Frühenglisch den Vorrang zu geben.
Wir haben in der Schweiz eine qualitativ hochstehende, innovative und fair produzierende Wirtschaft. Gerade in den französisch sprechenden Gebieten hat die wertschöpfende Wirtschaft z.B. mit Hightech-Produkten im Medizinal- und Energiebereich diverse Produktionsstätten.
Mangelnde Voraussetzungen in Mathematik, und Physik führten leider schon heute dazu, dass genügend ausgebildete Fachkräfte fehlen.
Bildung ist unser einziger Rohstoff. Die Ziele der Volksschule müssen wieder vermehrt im Zusammenhang mit den gemeinschaftlichen Werten unseres Landes gesehen werden. Vielleicht gibt es noch andere Reformen, die wir, wie es zur Zeit mit dem Lehrplan 21 geschieht, in Ruhe überdenken müssten.

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