19. Mai 2014

Rüebli statt Karotten

Nach Zürich ist der Aargau der zweite Kanton, in dem im Kindergarten nur noch in Mundart unterrichtet wird. Die Aargauer Stimmbürger haben am Sonntag eine Volksinitiative der Schweizer Demokraten (SD) mit 121 587 zu 97 440 Stimmen deutlich angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 55,21 Prozent.
Der Erfolg mit 55,5 Prozent Ja-Stimmen überrascht, wurden doch ähnliche Volksbegehren in Glarus und Luzern abgelehnt oder scheiterten wie im Kanton Solothurn bereits während der Unterschriftensammlung. Dazu kam, dass das Komitee um den ehemaligen SD-Grossrat René Kunz allein auf weiter Flur für dieses Anliegen kämpfte. Regierung, Parlament und sämtliche Parteien mit Ausnahme der SVP empfahlen die Initiative «Ja für Mundart im Kindergarten» zur Ablehnung. Zudem hielt sich die Unterstützung der SVP in engen Grenzen. Doch scheinbar überzeugte der Slogan «Rüebli statt Karotten» im Aargau.
Im aargauischen Schulgesetz wird nun verankert, dass ab dem kommenden Schuljahr die Kindergärtnerinnen nur noch Dialekt verwenden dürfen. Den Kindergärtlern wird die Sprache nicht vorgeschrieben. Gescheitert ist damit ein Kompromissantrag der Regierung. Sie wollte den Anteil der Schriftsprache im Unterricht von der Hälfe auf einen Drittel zu reduzieren.



Rüebli statt Karotten im Aargauer Kindergarten, Bild: NZZ


Quelle: NZZ, 19.5.

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