21. März 2014

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Ein Leserbriefschreiber fordert die Rückkehr zu alten System: 1. Fremdsprache ab der 5. Primarklasse.

Es ist verdienstvoll, dass die NZZ die Debatte über das Sprachkonzept der Schweizer Volksschule führt (NZZ 13. 3. 14). Ein gründliches Nachdenken ist dringend erforderlich, und zwar nicht nur über die Fremdsprachen. Wenn Kinder nach neun Volksschuljahren nicht einmal ihre Muttersprache einigermassen sicher beherrschen, wirft das grundlegende Fragen nach der Tauglichkeit des Sprachunterrichts auf. Das sogenannte «kreative Schreiben», ohne Korrektur und Grammatikkenntnisse, hat versagt. Gewerbeschulen, Gymnasien und Universitäten beklagen die mangelnden Deutschkenntnisse der Lehrlinge, Schüler und Studierenden.
Wer unter diesem Aspekt beobachtet, wie Schüler in der dritten Klasse mit einer Fremdsprache beginnen, zumeist ohne Grundkenntnisse der eigenen Sprache, dem blutet das Herz ob eines solchen Unfugs. Michael Schoenenberger wirft zu Recht die Frage auf, «ob der frühe Fremdsprachenunterricht ab der dritten Klasse tatsächlich dazu führt, dass die Jugendlichen am Ende der obligatorischen Schulzeit das Erlernte besser beherrschen».
Ich schlage vor, dass wir den Kindern wieder ab der ersten Klasse einen fundierten Sprachunterricht in ihrer Muttersprache zukommen lassen, so dass sie dann in der fünften Klasse gut vorbereitet damit beginnen können, eine zweite Landessprache zu erlernen. Das würde Sinn machen.

Dieter Sprock, Wilen bei Wil
Quelle: NZZ, 21.3.

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