Es ist verdienstvoll, dass die NZZ die Debatte über das
Sprachkonzept der Schweizer Volksschule führt (NZZ 13. 3. 14). Ein gründliches
Nachdenken ist dringend erforderlich, und zwar nicht nur über die
Fremdsprachen. Wenn Kinder nach neun Volksschuljahren nicht einmal ihre
Muttersprache einigermassen sicher beherrschen, wirft das grundlegende Fragen
nach der Tauglichkeit des Sprachunterrichts auf. Das sogenannte «kreative
Schreiben», ohne Korrektur und Grammatikkenntnisse, hat versagt.
Gewerbeschulen, Gymnasien und Universitäten beklagen die mangelnden
Deutschkenntnisse der Lehrlinge, Schüler und Studierenden.
Wer unter diesem Aspekt beobachtet, wie Schüler in der dritten
Klasse mit einer Fremdsprache beginnen, zumeist ohne Grundkenntnisse der
eigenen Sprache, dem blutet das Herz ob eines solchen Unfugs. Michael
Schoenenberger wirft zu Recht die Frage auf, «ob der frühe
Fremdsprachenunterricht ab der dritten Klasse tatsächlich dazu führt, dass die
Jugendlichen am Ende der obligatorischen Schulzeit das Erlernte besser
beherrschen».
Ich schlage vor, dass wir den Kindern wieder ab der ersten
Klasse einen fundierten Sprachunterricht in ihrer Muttersprache zukommen
lassen, so dass sie dann in der fünften Klasse gut vorbereitet damit beginnen
können, eine zweite Landessprache zu erlernen. Das würde Sinn machen.
Dieter Sprock, Wilen bei Wil
Quelle: NZZ, 21.3.
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