Hanspeter Amstutz fordert einen praxisrelevanten Prardigmenwechsel, Bild: livenet.ch
Für einen vernünftigen Paradigmenwechsel beim Lehrplan 21, von Hanspeter Amstutz
Verbindliche
Bildungsinhalte als Grundgerüst mit Kompetenzzielen im Hintergrund
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Die Kompetenzorientierung des
Lehrplans soll als didaktischer Hintergrund den Unterricht beeinflussen, aber
nicht direkt die täglichen Unterrichtsziele bestimmen
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Die Kompetenzziele müssen eine
anerkannte Allgemeingültigkeit aufweisen und dürfen sich nicht in umständlichen
Kompetenzbeschreibungen erschöpfen
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Eine verbindliche Koordination
wesentlicher Bildungsinhalte ist Voraussetzung, dass die angestrebte
Harmonisierung im Schweizer Bildungswesen in der Praxis umgesetzt werden kann
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Innovative Schulen sind auf einen
gewissen Gestaltungsspielraum bei den inhaltlichen Lehrzielen angewiesen. Ein
für die Deutschschweiz verbindlicher Rahmenlehrplan wird sich deshalb auf
wesentliche Bildungs- und Kompetenzziele beschränken
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Verbindliche Bildungsinhalte sind
vor allem in den Bereichen Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen
zweckmässig. Da könnte man sich eine Vorgabe von etwa 75 Prozent der
Unterrichtszeit für die Vermittlung dieser Inhalte vorstellen
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In den andern Fachbereichen müssen
die verbindlichen Vorgaben deutlich reduziert werden. Neben den elementaren
Bildungs- und Kompetenzzielen sind Anregungen im Sinne einer Auswahlmöglichkeiten
für Schulen und Lehrkräfte zu schaffen
·
Ein Schweizer Rahmenlehrplan, der
klar trennt zwischen verbindlichen und zur Auswahl empfohlenen Bildungsinhalten,
wird einen positiven Einfluss auf eine
stärker praxisorientierte Lehrmittelproduktion haben
Bei der Überarbeitung des Lehrplanentwurfs
wird man nicht darum herumkommen, einen Wechsel von der komplizierten und
unausgegorenen Kompetenzsteuerung zu einer Koordination über Bildungsinhalte zu
vollziehen. Dieser praxisrelevante Paradigmenwechsel bedeutet nicht, dass auf
eine allgemeingültige Kompetenzorientierung verzichtet werden soll. Aber nur so
dürfte eine unbürokratische Harmonisierung bei den wichtigsten Bildungszielen
überhaupt erreicht werden.
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