Die Reformen der letzten Jahre und die
Tendenz zu Teilzeitpensen in der Schule haben dazu geführt, dass die
Schülerinnen und Schüler in Kindergarten und Primarschule oft mit einer ganzen
Reihe von Klassen-, Fach- und Förder-Lehrpersonen und anderen guten Geistern
konfrontiert waren. Dass dies für die für erfolgreiches Lernen essenziellen
Beziehungen zwischen Lernenden und Lehrenden nicht gerade förderlich ist und
zudem wegen des Koordinationsaufwands belastend wirkt, hat sich schon seit
einiger Zeit abgezeichnet.
Im Sommer 2013 startete das
Volksschulamt deshalb den neuen Schulversuch «Fokus starke Lernbeziehungen».
Darin wird die Zahl der Lehrpersonen pro Klasse grundsätzlich auf zwei
begrenzt. Diese sollen nach Möglichkeit nicht nur alle Fächer unterrichten, sondern
auch noch die verschiedenen Unterstützungs- und Fördermassnahmen für Kinder mit
besonderen Bedürfnissen übernehmen - beraten und unterstützt von Fachleuten wie
den schulischen Heilpädagogen.
Nachdem im letzten Sommer nach knapper
Vorbereitungszeit fünf Schulen und Kindergärten in Zürich-Waidberg, Schlieren,
Wetzikon, Rifferswil und Marthalen (nur Kindergarten) den Anfang gemacht haben,
kommen auf das nächste Schuljahr vier weitere in Winterthur, Rümlang, Kloten
und Neftenbach dazu, wie die Bildungsdirektion mitteilt. Insgesamt sind damit
110 Klassen mit über 2000 Schülerinnen und Schülern beteiligt. Mindestens 200
bis höchstens 350 teilnehmende Klassen waren beim Start des bis 2019 dauernden
Versuchs das Ziel. Für die dritte, 2015 startende Staffel haben sich offenbar
bereits weitere Schulen interessiert.
Quelle: NZZ, 8.2. von Walter Bernet
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