Es
rumort bei den Pädagogen der Fachhochschule Nordwestschweiz; in den letzten
Wochen prasselte die Kritik von allen Seiten auf die Schulleitung nieder. Jetzt
traf sich die Interparlamentarische Kommission der Fachhochschule (IPK FHNW)
mit Hermann Forneck, dem Direktor der pädagogischen Hochschule, um mit ihmanstehende Probleme zu diskutieren.
Ein
Communiqué aus der Landeskanzlei in Liestal sollte gestern über dieses Treffen
informieren – der Inhalt aber war sehr dünn. Derzeit präsidiert der Baselbieter
SP-Landrat Marc Joset die IPK FHNW. Auch er wollte nicht gross zu den Inhalten
der Gespräche Stellung nehmen. «Die Kommission brachte Anliegen zur Führung und
strategischen Ausrichtung der Pädagogischen Hochschule zur Sprache. Auch liess
sie sich aufzeigen, wie die PH FHNW eine praxisbezogene und theoretisch
fundierte Ausbildung gewährleisten will. Die IPK FHNW erwartet vom
Fachhochschulrat und der Fachhochschuldirektion, dass sie die Kommission
darüber informieren, wie sie auf die Kritik der Mitarbeitenden der PH FHNW
reagieren.» Das schrieb die Landeskanzlei, viel mehr wollte auch Joset nicht
sagen.
Immerhin: Die IPK FHNW habe Forneck einen schriftlichen
Fragenkatalog gestellt, sagt Joset. Dabei sei vor allem der Praxisbezug der
Schule kritisch hinterfragt worden. Forneck habe die Fragen schriftlich
beantwortet und sei an dem Treffen bei den mündlichen Fragen Rede und Antwort
gestanden. Zur Sprache seien auch aktuelle Vorwürfe an die Hochschulleitung
gekommen.
Jeder
Zweite wolle die Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz verlassen, zwei
Drittel der Dozenten beklagten sich über Überlastung. Drei Viertel lehnen die
Organisationsstruktur ab, zwei Drittel der Dozierenden erleben die
Kommunikation nicht als offen. Zudem werde die Lehre zugunsten der Forschung
vernachlässigt. Dies die ernüchternden Ergebnisse einer externen Umfrage an der
Pädagogischen Hochschule. Forneck habe auch dazu Stellung genommen, sagt Joset.
Was er gesagt hat, ist nicht zu erfahren. Joset sagt bloss, es sei Aufgabe der
Regierungen und der Fachhochschulleitung, eventuelle Massnahmen zu ergreifen.
Regierungsrat Urs
Wüthrich, Mitglied des Regierungsausschusses der vier Fachhochschulkantone, war
auch an dem Treffen. Er spricht von einem konstruktiven Gespräch und einem
fairen Umgang beider Seiten. Über den Inhalt darf er schon gar nicht reden.
Dafür unterstreicht er die Stärken der Hochschule: Steigerung der
Studentenzahlen von 1000 auf 2500; massiv gesunkene Kosten; Spitzenposition in
der Anerkennung der Studiengänge durch die Erziehungsdirektorenkonferenz.Quelle: Hochschuldirektor Forneck im Kreuzverhör, Basler Zeitung, 20.11. von Peter de Marchi
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