Nachdem man nun etwa weiss, in
welche Stossrichtung der neue Lehrplan 21 gehen wird, dürfte das Thema «Schule
und Privatsphäre» wohl einiges zu diskutieren geben (NZZ 13. 8. 13). Viele
Eltern aber haben vor allem dann ein Schulproblem, das ihre Privatsphäre
erheblich tangiert, wenn sie mit Primarschülern den Kanton wechseln. Der neue
Lehrplan, hoffte man, werde nun endlich die Schulpläne auch in Sachen
Frühfremdsprachen vereinheitlichen, denn der heutige Zustand, wonach in einigen
Deutschschweizer Kantonen mit Französisch, in andern aber mit Englisch begonnen
wird, ist für viele Leute Ärgernis Nummer eins.
Leider ist nun aber offenbar
nicht vorgesehen, etwas am heutigen Zustand zu ändern. Mit andern Worten: Das
für den neuen Lehrplan verantwortliche Gremium hat sich feige um diesen
Themenkreis gedrückt, man umging die entscheidende Frage, mit welcher Sprache
begonnen werden soll. Trotz feierlichen Harmonisierungsversprechen soll der
Sprachensektor also doch nicht vereinheitlicht werden, und mit Recht gibt es
deshalb sowohl Fachleute als auch betroffene Eltern, die sich weigern werden,
einen Lehrplan zu akzeptieren, welcher in einem der Kernpunkte eben gerade
keine Harmonisierung bringt.
Quelle: NZZ, 19.8. von Hans-Peter Köhli
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