22. Juni 2013

Narrenfreiheit für Rektor

Der Rektor einer Bündner Mittelschule reizt die freie Meinungsäusserung bis ans Limit aus und greift dabei in die Bündner Debatte um eine Fremdsprache in der Primarschule ein. Leider tut er dies mit haarsträubenden Fehlinformationen und schickt diese gleich als Brief an alle Eltern seiner Schülerinnen und Schüler. Wörtlich schreibt er, die Initianten der Fremdspracheninitiative wollten "als einzige Sprache Englisch in der Volksschule". Weitere Zitate aus der Feder des Rektors: "Bis vor knapp 20 Jahren hat die grosse Mehrheit der Bündner Schülerinnen und Schüler ... keine Fremdsprache gelernt". Und: "Die Kantonssprachen ganz zur Seite zu stellen, wie es die Initiative verlangt, wäre also die falsche Schlussfolgerung". Was tun, angesichts dieser geballten Ladung an Ignoranz? Der in der Regionalpresse angeschossene Mann gibt sich trotzig und deckt die Initianten gleich noch mit Vorwürfen ein: "Wenn ich einen Elternbrief schreibe, erwarte ich, dass die Adressaten des Briefes sich bei Bedarf direkt bei mir melden und nicht über die Presse". Auf die geäusserte Kritik wolle er gar nicht eingehen. Dies klingt alles wohlbekannt nach bewährter Problemlösestrategie. Doch eine Frage bleibt: Handelte der Bildungsfachmann vorsätzlich oder wusste er es schlicht nicht besser? In beiden Fällen fällt ein schlechtes Licht auf den Mann.












Quelle: Südostschweiz, 18.6. von Denise Alig. Text zum Lesen bitte anklicken.

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