9. November 2011

Lehrplan 21: "Das erziehungswissenschaftliche Establishment gewinnt"

Ich war heute an einem Fachhearing zum Lehrplan 21 in Zürich. Dabei habe ich mich immer wieder gefragt, ob dieses ambitiöse Projekt wirklich zum Wohl der Kinder und Jugendlichen beiträgt. Als Lehrer macht mir besonders die postulierte "Individualisierung" im Sprachenunterricht Sorgen, wonach jedes Kind bei seinem aktuellen Lernstand abgeholt werden müsse. Für mich ist dieses Ansinnen nicht praktizierbar und wir Lehrer täten gut daran, aufzuwachen und unsere Bedenken zu äussern.
Ausserdem spürte ich eine Diskrepanz zwischen den Positionen der Lehrkräfte und den Lehrplanentwicklern. Während die Lehrer einen kurzen, übersichtlichen Lehrplan verlangten, versuchten die Leute der Projektgruppe möglichst ein alles abdeckendes Werk vorzulegen. Ist es abwegig zu denken, dass die eine oder der andere dabei an die neu zu unterrichtenden Module an der PH dachte?
Dieser Gedanke ist natürlich ketzerisch, aber umgeben von den vielen Fachdidaktikern und PH-Dozenten hatte ich das Gefühl, als Lehrer bald eine ganz grosse 2 auf dem Rücken zu tragen. Zu mächtig ist doch die Vorherrschaft der Administration in dieser Frage.
Im Clip werden kritische Äusserungen gemacht. Wer sich mit dem LP 21 beschäftigen möchte, dem empfehle ich ihn sehr. Besonders der Schluss hat es in sich ...
Es handelt sich dabei um den Gastvortrag von Prof. Dr. Rudolf Künzli zur Frage "LP21- ein bildungspolitisches Projekt?" im Rahmen der internen Weiterbildung für die Mitarbeitenden der PH Zürich vom 7. Oktober 2011.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen