23. November 2011

Breites Bündnis gegen Frühenglisch

Regierung, Bildungskommission, Lehrpersonen und Schulbehörden sind gegen Englisch als erste Frühfremdsprache in Graubünden. Wirtschaftsverbände und Teile der FDP-Fraktion fordern aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit, dass Graubünden die Reihenfolge der Fremdsprachen ändert und mit Englisch beginnt. Regierungsrat Martin Jäger sagte: "Es wurde jahrelang gestritten, bis der Grosse Rat das Konzept schliesslich mit einer Stimme Unterschied beschlossen hat ... jetzt wieder etwas zu verändern, wäre unvernünftig". Unterstützung erhielt Jäger vom  Rektor der PHGR, Johannes Flury. Es mache wenig Sinn, die deutschsprachigen Bündner Schulen an das zum Beispiel im Kanton St. Gallen praktizierte Modell anzugleichen und damit "ein interkantonales Problem zu lösen und dafür ein innerkantonales Problem zu schaffen". Die Präsidentin der grossrätlichen Bildungskommission, Sandra Locher Benguerel (SP) meint:"Ich kann mir vorstellen, dass die Schweizer Schulen langfristig wieder zu einer Frühfremdsprache in der Primarschule zurückkehren". Fabio Cantoni, Präsident des Verbandes Lehrpersonen GR votierte dafür, Schülern und Lehrpersonen wieder mehr Zeit für die Bewältigung der Lerninhalte zu geben. Es spiele keine Rolle "mit welcher Sprache man beginnt". Gabriela Aschwanden-Büchel, Präsidentin des Schulbehördenverbandes sagte: "Die heutige Schule ist viel zu kopflastig", man könne deshalb von den Schülern "nicht noch mehr Leistung und noch mehr Sprachen verlangen".
Quelle: Südostschweiz, 23.11.

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