25. August 2011

Steigende Ritalin-Abgabe

Die Abgabe von ADHS-Medikamenten wie Ritalin steigt in der Schweiz stetig an. Dies zeigt eine Auswertung der Krankenkasse Helsana für die Jahre 2006 bis 2009. Demnach bezogen 2009 insgesamt 5100 Versicherte Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat, wie aus der am Mittwoch in der "Schweizerischen Ärztezeitung" publizierten Untersuchung hervorgeht. Das entspricht einem Versichertenanteil von 0,37 Prozent - 42 Prozent mehr als 2006.
Auf die Schweiz hochgerechnet nahmen 2009 rund 29'000 Personen Methylphenidat. Die meisten waren Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren. die Zunahme sei mit 33 bzw. 39 Prozent bei den Buben und Mädchen zwar deutlich, verlaufe aber noch auf moderatem Niveau. Die Verschreibungspraxis ist allerdings nicht einheitlich. Im Tessin ist die Zahl der Ritalin-Bezüger - bei ähnlichem Wachstum - fünfmal tiefer als in der übrigen Schweiz. Dass es dort weniger ADHS gebe oder eine Untervorsorgung herrsche, sei kaum plausibel. Die Forscher vermuten einen anderen Umgang mit ADHS. Auffällig ist die starke Zunahme bei Erwachsenen. Hier dürfte laut den Autoren die Grenze zwischen Therapie und Missbrauch als Aufputschmittel fliessend sein. Quelle: sda

Foto: www.seite3.ch

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