28. Juli 2011

Rumantsch Grischun: Rechtliche Fragen prioritär

Das Durcheinander, welches Romanisch in Graubünden denn unterrichtet werden soll (Rumantsch Grischun ausgebremst), erhält eine neue rechtliche Dimension. Das kantonale Sprachengesetz gibt den Gemeinden die Kompetenz, die Schulsprache zu bestimmen. In Romanischbünden kann dies auch ein Idiom sein. Gleichzeitig existiert die Regelung, dass romanische Lehrmittel nur noch in Rumantsch Grischun (RG) herausgegeben werden dürfen. Juristenfutter produziert von den vielen Rechtsgelehrten im Grossen Rat.
In der Südostschweiz, 28.7. kommen einige Exponenten zu Wort:
Arno Lamprecht, Gemeindepräsident Val Müstair: "Mit diesem Kompromiss der Regierung, ist die Idee einer einheitlichen romanischen Unterrichtssprache zum Scheitern verurteilt". Gian Peder Gregori, Linguist und Befürworter von RG:"Diese Konfrontation mit zwei Sprachvarianten (RG und Idiom) ist aus sprachpädagogischer Sicht absurd ... Die ursprüngliche Strategie, einen Schritt von fünf zu einer Schriftvariante zu machen, hat sich in eine Strategie von fünf zu sechs Schriftformen gewandelt ... Es gibt umstrittene Fragen, bei denen ein Kompromiss die falsche Entscheidung ist". Domenic Toutsch, Präsident der Pro Idioms:"Die rechtlich ungelöste Frage musste zu dieser Situation führen".
Der Bündner Grosse Rat berät im Oktober. Entscheidend wird sein, ob und wie sich die romanischen Volksvertreter einigen können. Deutsch- und italienischsprachige Grossräte unterstützen in der Regel die Positionen der Romanen.

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