In Basel hat
man mit Erfolg wieder Kleinklassen eingeführt – die sogenannten «SpA», Klassen
mit speziellen Angeboten. Gewisse Leute in Zürich hingegen wehren sich immer
noch dagegen, das auch zu tun. Aber längst spürt man, dass es im Grunde nurnoch ums Prestige geht. Das Chaos im ganzen Sonderpädagogiksektor ist zwar
offensichtlich, doch jetzt wird nur wieder etwas Neues gebastelt, statt endlich
der unerfreulichen Situation ein Ende zu bereiten und wieder allgemein
Kleinklassen zuzulassen, welche nicht dem Kontingent der Gemeinde angerechnet
werden. Die vorgeschlagene Notlösung mit den Klassenlehrerinnen, welche nun
einspringen und fehlende Therapeutinnen ersetzen sollen, würde die ohnehin
schon komplizierte Schulorganisation und die Lehrpersonen zusätzlich belasten,
aber den betroffenen Kindern nichts bringen. Wenn sich die Lehrerverbände dieses
verfehlte Szenario gefallen lassen und untertänig mitmachen, dann sind
Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Lehrerschaft an einem Tiefpunkt
angelangt.
Tages Anzeiger, 12.9., Leserbrief von Hans-Peter Köhli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen