Mit Vorsichtsmassnahmen und Quarantäne wird versucht, die Corona-Fallzahlen an den Zürcher Schulen einzudämmen. Ein Jahrgang wurde vorzeitig in die Ferien geschickt. Bis anhin hat man die Situation laut den Behörden aber «gut unter Kontrolle».
Corona: Immer mehr Schulen im Kanton Zürich verzeichnen vereinzelte Fälle, NZZ, 11.7. von Raffaela Angstmann
An mehreren Schulen im Kanton Zürich gibt es mittlerweile Corona-Fälle;
insgesamt sind die Zahlen aber vergleichsweise tief. Seit am 8. Juni die
Beschränkung der Gruppengrössen für Schulklassen aufgehoben wurde, sind an den
obligatorischen Schulen acht Lehr- und Betreuungspersonen und dreizehn Schülerinnen
und Schüler positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Vom 11. Mai bis
7. Juni waren es insgesamt sechs. Die Fälle verteilen sich auf 25
verschiedene Schulen.
Auf der Sekundarstufe II hat die Bildungsdirektion Kenntnis von
Ansteckungen bei sechs Jugendlichen und einer Lehrperson. Man gehe davon aus,
dass sich diese Personen nicht an den Schulen angesteckt haben. Die vergangenen
Wochen seien gut gelaufen, man habe bei insgesamt 150 000 Schülerinnen und
Schülern auf der Primarschulstufe und 60 000 Lernenden auf der
Sekundarstufe II vergleichsweise wenig Fälle, heisst es auf Anfrage der NZZ.
In der Stadt Zürich sind es nach Angaben des Schul- und
Sportdepartements seit der Wiedereröffnung sechs Corona-Fälle an fünf
verschiedenen Schulen. «Wir beobachten keine signifikante Zunahme», sagt Marc
Caprez, Mediensprecher des Schul- und Sportdepartements.
Sorgen wegen Ausgang und der Sommerferien
Jeder Fall wird einzeln betrachtet. Die Gesundheitsdirektion entscheidet
zusammen mit den Schulärzten über das Vorgehen – entsprechend vielfältig sind
die Massnahmen, die ergriffen werden. Ende Juni etwa entschloss man sich, in
einem Hort in Kloten zum Beispiel achtzig Kinder für zwei Tage unter Quarantäne
zu setzen, weil sich eine Mitarbeiterin infiziert hatte.
In der Stadt Zürich musste eine Gruppe von sechs Schülerinnen und
Schülern in Quarantäne. Eine Schule im Zürcher Unterland schickte wegen der
Erkrankung eines Kindes einen ganzen Jahrgang verführt in die Ferien. An einer
Zürcher Mittelschule musste eine Klasse Ende Juni dem Unterricht zwei Tage
fernbleiben. Dabei handelte es sich laut der Bildungsdirektion nicht um eine
Quarantäne, sondern um eine Vorsichtsmassnahme. «Eine Schülerin war positiv
getestet worden, und neun weitere Schülerinnen und Schüler zeigten Symptome.
Kein anderes Klassenmitglied erhielt jedoch in den darauffolgenden Tagen ein
positives Testresultat», heisst es auf Anfrage der NZZ.
Im Schreiben an die Eltern und Schüler äussert sich die Schulleitung
kritisch über die «Sorglosigkeit», mit welcher Menschen Klubs und Bars
besuchten und damit die Gesundheit anderer gefährdeten. Schülerinnen und
Schüler, welche über die Sommerferien in Risikoländer reisten, müssten für zehn
Tage in Quarantäne, diese Bestimmungen werde man konsequent umsetzen, schreibt
die Schulleitung weiter.
Keine Hotspots
Nach Angaben der Bildungsdirektion gibt es keine Anzeichen dafür, dass
Schulen zu Hotspots für Corona-Ansteckungen werden könnten. Wenn mehr als ein
Kind pro Schule infiziert wäre, würde man sofort reagieren, heisst es etwa beim
Volksschulamt.
Laut Marc Caprez vom städtischen Schuldepartement gibt es vereinzelt
Rückfragen von Eltern, aber an den Schulen herrsche keine Aufregung. Einige
Eltern seien allerdings verunsichert, heisst es bei der Bildungsdirektion, da
zurzeit die Sommergrippe im Umlauf sei – und ähnliche Symptome auslöse wie das
Coronavirus.
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