Seit einer Woche können die Kinder wieder in die Schulen. Von einem normalen Schulalltag sind sie allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Regelmässiges Händewaschen und Distanz zur Lehrperson prägen den Alltag. Und wo der Abstand schlecht eingehalten werden kann, wird hinter Plexiglasscheiben oder Visieren gearbeitet. Doch trotz dieser Einschränkungen: Der Schulstart sei vielerorts geglückt, freut sich Lehrerverbandspräsidentin Elisabeth Abbassi: «Auch an meiner Schule verhalten sich die Schüler vorbildlich.»
Abassi hinter Plexiglas, Bild: Alex Spichale |
Anfang Woche haben ihnen
die Lehrer noch die Massnahmen erklärt, und bereits jetzt haben sich viele
Kinder daran gewöhnt – etwa gehen sie schon oft zur Seite, wenn die Lehrperson
durchläuft, sodass der Abstand auch an den Eingängen eingehalten werden kann.
Es komme
allerdings nicht von ungefähr, dass der Unterricht bereits in der ersten Woche
gut funktioniere, ergänzt Abbassi. Dem Ganzen sei ein riesiger Effort von
Schulen und Lehrern vorausgegangen. «Es ging ein unglaublicher Ruck durch die
meisten Schulen. Es wäre allerdings deutlich besser gewesen, wenn der Kanton
die Bemühungen koordiniert hätte.» So habe der Aufwand am Ende teilweise von
den Lehrpersonen aufgefangen werden müssen.
Nicht alle Lehrer und Schüler sind wieder in der Schule
Der Unterricht
findet also, wenn auch mit Auflagen, wieder statt. Und zwar der komplette
Unterricht, an sämtlichen Schulen. «Für kranke oder einer Risikogruppe
zugehörigen Lehrpersonen konnten Stellvertreterlösungen gefunden werden»,
schreibt Simone Strub, Leiterin Kommunikation beim Bildungsdepartement. Das
sind an manchen Schulen Studenten, an anderen wurden die Pensen der anwesenden
Lehrpersonen erhöht.
Allerdings sind
die Klassen noch nicht ganz überall komplett. Vereinzelt haben Eltern ihre
Kinder noch nicht in die Schule geschickt, etwa weil die Eltern selbst zur
Risikogruppe gehören. Für diese Fälle müssen die Schulen individuelle Lösungen
finden. «Wir suchen zuerst das Gespräch mit den Eltern und wollen Vertrauen
schaffen. Es lohnt sich nicht, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen», sagt
Lehrerpräsidentin Abbassi. Und bevor man irgendwelche Entscheide fällen würde,
warte man ab, ob das aktuelle Konzept des Bundes die Erwartungen erfüllt und
die Zahlen der Neuinfektionen aufgrund der Öffnungen der Schulen nicht doch
plötzlich wieder steigen. Die Kinder, die momentan nicht zur Schule gehen,
bekommen das Material nach Hause und machen die Aufgaben weiterhin von dort
aus, so gut es eben geht.
Massnahmen an den Schulen werden offenbar eingehalten
Vor dem
Schulstart wurden sämtliche Schulen im Kanton zur Umsetzung der
Schutzmassnahmen befragt. Laut dieser Umfrage würden alle die Auflagen
einhalten. Kontrolliert wird dies von der Schulaufsicht allerdings nur, wenn
konkrete Hinweise vorliegen, wenn sich also etwa Eltern oder Lehrer melden. Bis
heute ist noch keine einzige konkrete Meldung eingegangen. «Die Lehrpersonen
und Schulleitungen handeln verantwortungsvoll und flexibel und auch die Schüler
leisten ihren Beitrag», lobt Strub.
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