Religionsunterricht ist keine Pflicht für die
Schülerinnen und Schüler an den Zürcher Untergymnasien. Es ist ein Freifach, je
nach Schule eine bis zwei Lektionen pro Woche. Das könnte sich ändern: Die
Bildungsdirektion schlägt vor, dass «Religionen, Kulturen, Ethik» obligatorisch
wird.
Wieviel Religionsunterricht braucht die Schule? SRF Regional, 19.2.
Allerdings sieht der Vorschlag des Kantons nur eine
halbe Lektion pro Woche im Untergymnasium vor. Die andere halbe Lektion soll
anderen Fächern oder einer Blockwoche angerechnet werden. Zum Vergleich: An den
Volksschulen plant der Lehrplan 21 eineinhalb Wochenstunden für die
Religionskunde ein.
«Eine Haltung entwickeln braucht mehr
Zeit»
Am Vorschlag des Kantons gibt es Kritik. Es sei
nicht möglich, Themen wie Antisemitismus, Islamfeindlichkeit oder
Radikalisierung in so kurzer Zeit abzuhandeln, sagt der Präsident der
Fachschaft Religion im Kanton Zürich im «Tages-Anzeiger».
Politikerinnen und Politiker von links bis rechts
sind skeptisch. «Die heutige Lösung mit dem Freifach gefällt mir da fast
besser», sagt Matthias Hauser, Religionslehrer und als SVP-Kantonsrat Mitglied
in der Bildungskommission. Und Judith Stofer, AL-Kantonsrätin sagt: «Es muss
Wissen vermittelt werden, aber die Jugendlichen müssen auch eine Haltung
entwickeln können.» Das brauche mehr Zeit als eine halbe Wochenlektion.
Der Vorschlag der Bildungsdirektion kommt ab Ende
März in die Vernehmlassung, dann können alle interessierten Kreise aus Politik,
Schule oder den Religionsgemeinschaften Stellung nehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen