4. Januar 2020

Französisch-Lehrmittel in BL: Der Auftrag muss neu vergeben werden

Es ist ganz schön unverfroren, wenn die Arbeitsgruppe, die sich um alternative Primarschullehrmittel für Französisch kümmern sollte, auf stur schaltet und einen Volksentscheid von 84,8% einfach ignoriert. Die Abstimmung in BL zeigte klar, dass die Stimmbevölkerung von den Lehrmitteln Mille feuilles und Clin d’oeil die Nase voll hat.
Französisch-Lehrmittel in BL: Der Auftrag muss neu vergeben werden, Felix Schmutz, 3.1.

Die Argumente der Arbeitsgruppe sind hanebüchen: Es gebe keine anderen Lehrmittel mit denen sich die Lernziele erreichen liessen. Falsch: Erstens gibt es mehrere Lehrmittel, die stimmig aufgebaut sind und sich sehr wohl auf die Ziele des europäischen Referenzrahmens ausrichten. Zweitens arbeiten bereits heute verstandesgeleitete Primarlehrpersonen mit den angeblich ungeeigneten Lehrmitteln, um ein besseres Resultat zu erzielen. Drittens zeigte die Evaluation der Uni Fribourg, dass die Primarschule mit Mille feuilles die Passepartout-Lernziele krass verfehlt. Das Festhalten an Mille feuilles trotz dieser Tatsachen kann nur noch als uneinsichtiges Sektierertum bezeichnet werden.

Möglich wäre, dass die Entscheide schon vor dem deutlichen Abstimmungsresultat getroffen wurden. Das würde zeigen, wie sehr die Passepartout-Anhänger den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben. Mit FelixHoffmann muss man sich fragen, ob das Gremium, das die Alternativ-Lehrmittel angeblich «sorgfältig» geprüft hat, überhaupt genügend fachliche Kompetenz mitbringt. Wenn es sich tatsächlich um Leute handelt, die noch nicht bemerkt haben, dass das eigentliche Problem nicht nur das Lehrmittel ist, sondern dass die verfehlte Umsetzung der Mehrsprachigkeitsdidaktik und der Sprachbadtheorie für den gigantischen Misserfolg verantwortlich ist, müssten die Mitglieder der AG dringend ausgewechselt und der Auftrag neu vergeben werden.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen