Marion
Völger, was sagen Sie zum Vorwurf, mit Klassenassistenzen werde
Pflästerlipolitik betrieben?
Schulassistenzen sind für die Gemeinden eine von vielen Möglichkeiten, das «System Schule» zu unterstützen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Integrativen Förderung sind Schulassistenzen aber kein Ersatz für die schulische Heilpädagogin. Sie können jedoch den Teil der Unterstützung übernehmen, der keiner professionellen Hilfe bedarf. An offenen Stellen im Bereich der schulischen Heilpädagogik, die nicht durch ausgebildete schulische Heilpädagogen besetzt werden können, dürfen einzig Lehrpersonen mit einem Regelklassenlehrdiplom eingesetzt werden.
Schulassistenzen sind für die Gemeinden eine von vielen Möglichkeiten, das «System Schule» zu unterstützen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Integrativen Förderung sind Schulassistenzen aber kein Ersatz für die schulische Heilpädagogin. Sie können jedoch den Teil der Unterstützung übernehmen, der keiner professionellen Hilfe bedarf. An offenen Stellen im Bereich der schulischen Heilpädagogik, die nicht durch ausgebildete schulische Heilpädagogen besetzt werden können, dürfen einzig Lehrpersonen mit einem Regelklassenlehrdiplom eingesetzt werden.
Marion Völger betrachtet die Thematik über einen Zeitraum von 100 Jahren, Bild: zh.ch
"Historisch betrachtet folgte auf einen Lehrermangel immer ein Überfluss", Zürichsee Zeitung, 16.11.
Warum
gibt es im Kanton Zürich nicht genug schulische Heilpädagogen?
Die aktuelle Situation hängt mit einem gestiegenen Bedarf an schulischen Heilpädagogen zusammen, der zurzeit nicht mit dafür ausgebildeten Lehrpersonen gedeckt werden kann. Die Sonderschulquoten, welche in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind, stabilisieren sich aktuell. Gleichzeitig werden jedes Jahr an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HFH) 120 schulische Heilpädagogen für den Kanton Zürich ausgebildet. Längerfristig geht das Volksschulamt von einer Entspannung der Situation aus.
Die aktuelle Situation hängt mit einem gestiegenen Bedarf an schulischen Heilpädagogen zusammen, der zurzeit nicht mit dafür ausgebildeten Lehrpersonen gedeckt werden kann. Die Sonderschulquoten, welche in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind, stabilisieren sich aktuell. Gleichzeitig werden jedes Jahr an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HFH) 120 schulische Heilpädagogen für den Kanton Zürich ausgebildet. Längerfristig geht das Volksschulamt von einer Entspannung der Situation aus.
Was
tut das Volksschulamt konkret gegen den Fachkräftemangel?
Offene Stellen im sonderpädagogischen Bereich können mit Stufenlehrpersonen, welche über ein anerkanntes Lehrdiplom für die Volksschule verfügen, besetzt werden. Diese erhalten eine dreijährige Frist, um die Ausbildung in schulischer Heilpädagogik zu beginnen. Im ersten Schuljahr nach Aufnahme ihrer Tätigkeit müssen sie zudem das Modul «Förderdiagnostik und -planung» an der HFH absolvieren. Das Volksschulamt empfiehlt den Schulgemeinden, besonders auf der Primarstufe mit geeigneten Regelklassenlehrpersonen einen möglichen Wechsel zu planen.
Offene Stellen im sonderpädagogischen Bereich können mit Stufenlehrpersonen, welche über ein anerkanntes Lehrdiplom für die Volksschule verfügen, besetzt werden. Diese erhalten eine dreijährige Frist, um die Ausbildung in schulischer Heilpädagogik zu beginnen. Im ersten Schuljahr nach Aufnahme ihrer Tätigkeit müssen sie zudem das Modul «Förderdiagnostik und -planung» an der HFH absolvieren. Das Volksschulamt empfiehlt den Schulgemeinden, besonders auf der Primarstufe mit geeigneten Regelklassenlehrpersonen einen möglichen Wechsel zu planen.
Wie
werden die Lehrpersonen auf die Herausforderungen der Integration vorbereitet?
Heterogenität im Klassenzimmer ist ein wichtiger Teil im Curriculum des Studiums an der Pädagogischen Hochschule (PHZH). Zudem gibt es ein breites Angebot an Weiterbildungen zum Thema. Dieses wird durch die PHZH, die HFH und weitere Anbieter ständig weiterentwickelt und dem Bedarf der Schulen und Lehrpersonen angepasst.
Heterogenität im Klassenzimmer ist ein wichtiger Teil im Curriculum des Studiums an der Pädagogischen Hochschule (PHZH). Zudem gibt es ein breites Angebot an Weiterbildungen zum Thema. Dieses wird durch die PHZH, die HFH und weitere Anbieter ständig weiterentwickelt und dem Bedarf der Schulen und Lehrpersonen angepasst.
Die
Schülerzahlen steigen jedes Jahr, während gleichzeitig Lehrer fehlen. Bis wann
wird sich das einpendeln?
Auf der Kindergartenstufe haben wir in diesem Schuljahr voraussichtlich den Höhepunkt erreicht. Vorübergehend wird sich eine leichte Entspannung ergeben. Nicht hingegen für die Primar- und die Sekundarstufe. Längerfristig gilt es, das Gleichgewicht zwischen der Anzahl Lehrpersonen und Schülern im Auge zu behalten. Betrachtet man die Thematik über einen Zeitraum von hundert Jahren, ist einem Lehrermangel immer ein Überfluss und damit verbunden eine grosse Arbeitslosigkeit gefolgt. Die Massnahmen sollen deshalb vor allem temporär wirken, auch wenn dies auf den ersten Blick wenig nachhaltig erscheint. Es handelt sich hier beispielsweise um die Erhöhung von Unterrichtspensen oder um den Einsatz von Lehrpersonen, welche auch etwas über die Pensionierung hinaus arbeiten.
Auf der Kindergartenstufe haben wir in diesem Schuljahr voraussichtlich den Höhepunkt erreicht. Vorübergehend wird sich eine leichte Entspannung ergeben. Nicht hingegen für die Primar- und die Sekundarstufe. Längerfristig gilt es, das Gleichgewicht zwischen der Anzahl Lehrpersonen und Schülern im Auge zu behalten. Betrachtet man die Thematik über einen Zeitraum von hundert Jahren, ist einem Lehrermangel immer ein Überfluss und damit verbunden eine grosse Arbeitslosigkeit gefolgt. Die Massnahmen sollen deshalb vor allem temporär wirken, auch wenn dies auf den ersten Blick wenig nachhaltig erscheint. Es handelt sich hier beispielsweise um die Erhöhung von Unterrichtspensen oder um den Einsatz von Lehrpersonen, welche auch etwas über die Pensionierung hinaus arbeiten.
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