Die
nationale Überprüfung der Grundkompetenzen hat es schonungslos aufgezeigt:
Basler Schülerinnen und Schüler bilden in den Fächern Deutsch und Mathematik in
der Schweiz das Schlusslicht. Das ist für hier ansässige Familien erschreckend,
möchte man doch dem Nachwuchs intakte und faire Chancen für die berufliche
Zukunft bieten. Wer die finanziellen Möglichkeiten hat, stellt sich schon mal
die Frage, ob die eigenen Kinder in einer Privatschule allenfalls besser aufgehoben
wären. Chancengleichheit sieht anders aus.
Dätwyler: "Checks eruieren den aktuellen Wissensstand objektiv". Bild: hkbb
Für die Wirtschaft
heisst das aktuell, dass man zukünftige Fachkräfte, also angehende Lernende, im
Aargau oder sogar im nahen Ausland rekrutiert. Eine weitere Alternative ist,
die Lehrstellen unbesetzt zu lassen. Dabei sind die Unternehmen in der Region
Basel über das schlechte Abschneiden der Basler Schulkinder nicht sonderlich
überrascht: Schon seit Jahren beklagen sie die schwachen Leistungen in
Mathematik und Deutsch. Was die Ausbildungsbetriebe schon lange beobachten, ist
nun ein Faktum.
Mit den
Checks gibt es nun aber ein Instrument, das den aktuellen Wissensstand objektiv
eruiert. Damit können Lehrpersonen prüfen, wo ihre Klasse steht und ob ihre
Notengebung auch der tatsächlichen Leistung entspricht. Die Checks helfen zudem
den Ausbildungsbetrieben, den passenden Lernenden zu finden. Aktuell werden
Jugendliche auf Stellensuche aus Basel-Stadt unter «Generalverdacht»
benachteiligt: Schon jetzt werden Jugendliche aus dem Baselbiet bevorzugt. Und
genau mit den Checks können gute Schülerinnen und Schüler aus der Stadt
punkten: Die Resultate zeigen auf, wo ihre Kompetenzen liegen, und dies
unabhängig von den Zeugnisnoten.
Die
Checks sind aus Sicht der Wirtschaft als ein positives Instrument für die
Qualitätssicherung in der Volksschule zu werten. Warum sich Lehrpersonen und
teilweise auch Eltern dagegen wehren, ist unverständlich: Als direkt Beteiligte
müssten sie doch ein klares Interesse an einer qualitativ hochstehenden
Schulbildung haben. Auch wenn die Checks aktuell noch keine persönlichen
Eigenschaften wie Durchhaltevermögen oder Kreativität messen können, so sind
sie dennoch ein verlässlicher Indikator, wenn es um die Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse
geht. Man hört zwar immer wieder, dass zukünftig nur noch Fachkräfte benötigt
werden, die empathisch und kreativ sind. Dem ist nicht so: Die Unternehmen werden
auch weiterhin in erster Linie auf Kompetenz und Leistungsfähigkeit setzen –
die beschriebenen Softskills kommen einfach noch dazu. Geben wir den Kindern
und Jugendlichen eine faire Chance und halten an den Checks fest!
Martin Dätwyler ist Direktor der Handelskammer beider Basel
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