In diesen Tagen kommen in Zug 850 Bildungsexperten aus 70 Ländern
zusammen. Denn von heute bis zum 27. September findet Europas grösste
internationale Bildungskonferenz, das World Education Leadership Symposium
statt. Sie wird alle zwei Jahre veranstaltet und Zug ist bereits zum sechsten
Mal Gastgeber. Stephan Huber von der PH Zug organisiert das Symposium.
Stefan Huber von der PHZ: "Die Schule von morgen muss sich weiterentwickeln", Luzerner Zeitung, 25.9. von Andrea Muff
Was ist das Ziel des Symposiums?
Stephan Huber: Ziel des Symposiums ist, einen Beitrag zur Entwicklung
der Qualität der Bildung und damit auch einen wichtigen Beitrag für eine
zukunftsfähige Gesellschaft zu leisten. Das Symposium zeigt Möglichkeiten auf,
wie die Qualität von Bildung weiterentwickelt werden kann. Wir sehen sehr viel
Potenzial darin, Vertreterinnen und Vertreter der Praxis, Wissenschaft,
Wirtschaft und von Stiftungen sowie Behörden zusammenzubringen. Durch Austausch
von Erfahrungen können Ideen für eine bessere Schule entwickelt werden. Die
Schule von morgen muss sich weiterentwickeln.
Wie kam es dazu, dass das Symposium ausgerechnet in Zug stattfindet?
Nachdem ich im Jahr 2006 die Leitung des Instituts für
Bildungsmanagement und Bildungsökonomie IBB der PH Zug übernommen hatte, war es
mir ein besonderes Anliegen, diese grösste internationale Fachtagung im
gesamten europäischen Raum zu Bildungs- und Führungsfragen fortan in Zug
auszurichten.
Was bedeutet das für die PH Zug und den Kanton Zug?
Durch über Jahre ausgebaute und gepflegte Kooperationen und Vernetzungen
mit Netzwerken in den USA, Südamerika, Asien, Australien und Europa konnte ein
weltweiter Austausch von Bildungsexpertinnen und -experten verankert werden.
Davon profitiert die PH Zug und der internationale Standort Zug. Wir machen
Arbeit und Leistungen von Zug international sichtbar.
Seit wann planen Sie dieses Symposium?
Das ist eine gute Frage! Nach dem Symposium ist vor dem Symposium, so
sagen wir immer intern in Anlehnung an den berühmten Fussballer-Spruch von Sepp
Herberger. Ich engagiere mich für das Symposium mehr oder weniger ehrenamtlich
und andauernd hat man Ideen für Formate, Inhalte, Referierende. Die intensivste
Phase sind die letzten zehn Monate vor dem jeweils bevorstehenden Symposium.
Was war Ihnen bei der Komposition des Programms besonders wichtig?
Wir greifen zu den Symposien immer aktuelle Themen wie Digitalisierung
oder Umwelt und Gesellschaft auf und versuchen aber auch, Themen zu
antizipieren. Oft hatten wir ein Thema, das später dann sehr wichtig wurde. So
thematisierten wir Migration schon vor den Flüchtlingsströmen. Oder wir
diskutierten über Bildungslandschaften, bevor 22 Gemeinden in der Schweiz und
die Jacobs Foundation rund 20 Millionen Schweizer Franken in ein gleichnamiges
Programm investiert haben. Wir greifen immer auch ganz klassische Sujets auf
wie Qualitätsmanagement oder Leadership. In diesem Jahr steht das Thema
«Verantwortung für Bildung – Ansprüche, Realität, Möglichkeiten» im Fokus.
Wie schwierig war es die internationalen Experten nach Zug zu locken?
Drei Dinge sind entscheidend: Netzwerke, Netzwerke, Netzwerke. Durch die
Vernetzung ist ein weltweiter Austausch von Bildungsexpertinnen und -experten
etabliert, den ich ständig weiter verstetige und ausbaue. Internationale
Expertinnen und Experten schätzen das Symposium. Sie attestieren der Tagung ein
hohes fachliches Niveau, treffen Kolleginnen und Kollegen in einem
stimmungsvollen Ambiente mit einer guten Mischung von Lockerheit und
Ernsthaftigkeit. Auch das Rahmenprogramm wie beispielsweise die kulturellen
Spaziergänge, die musikalische Unterhaltung oder das Gala Dinner sind bezüglich
Netzwerkpflege ein wichtiger Eckpfeiler.
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