25. September 2019

Nidwalden will Schuleintrittsalter hinaufsetzen


Der Nidwaldner Landrat will reifere Schülerinnen und Schüler. Das Parlament hat am Dienstag die Pläne der Regierung unterstützt, die das Schuleintrittsalter heraufsetzen und dafür das Stichdatum vier Monate vorverlegen will.
Nidwaldner Kinder müssen später in die Schule, Nau.ch, 25.9.


Die Teilrevision des Volksschulgesetzes passierte in erster Lesung mit 46 zu 9 Stimmen. Gegen die Vorlage gab es Kritik von Links. Sie bringe keine Vorteile, sagte die Fraktionssprecherin von SP/Grünen. Der Kanton ziehe den Stichtag soweit wie überhaupt möglich vor. Doch sei ein Kind reif, solle es nicht zurückgehalten werden.

Zudem würden Kinder aus sozial benachteiligten und fremdsprachigen Familien benachteiligt, weil sie nicht von frühzeitiger Bildung profitieren könnten. Es bestehe die Möglichkeit, Kinder zurückzuhalten. Hier seien niederschwellige Möglichkeiten zu schaffen.
Von den anderen Fraktionen gab es keinen Widerstand gegen die Pläne der Regierung. Das Stichdatum für das Schuleintrittsalter soll vom 30. Juni um vier Monate vorgezogen wird. Dies habe zur Folge, dass rund ein Drittel aller Kinder ein Jahr später eingeschult werde als heute.

Die Regierung verspricht sich reifere Jugendliche am Ende der Schulzeit. Mit der Aufhebung des schulischen Brückenangebots sei für weniger reife Jugendliche nämlich eine systemische Lücke im Bereich der Anschlusslösungen entstanden. Heute sind die jüngsten Kinder beim Schuleintritt in Nidwalden sechs und beim Austritt 15 und 16 Jahre alt.
Die Nidwaldner Erstklässler dürften dereinst zusammen mit denjenigen von Zug und Graubünden schweizweit zu den ältesten gehören. Die Harmonisierungsvorgaben der Kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) würden weiterhin erfüllt. Die Umsetzung ist auf Schuljahr 2020/2021 geplant.


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