Der Nidwaldner Landrat will reifere Schülerinnen und Schüler. Das
Parlament hat am Dienstag die Pläne der Regierung unterstützt, die das
Schuleintrittsalter heraufsetzen und dafür das Stichdatum vier Monate
vorverlegen will.
Nidwaldner Kinder müssen später in die Schule, Nau.ch, 25.9.
Die Teilrevision des Volksschulgesetzes passierte in erster Lesung mit
46 zu 9 Stimmen. Gegen die Vorlage gab es Kritik von Links. Sie bringe keine
Vorteile, sagte die Fraktionssprecherin von SP/Grünen. Der Kanton ziehe den
Stichtag soweit wie überhaupt möglich vor. Doch sei ein Kind reif, solle es
nicht zurückgehalten werden.
Zudem würden Kinder aus sozial benachteiligten und fremdsprachigen
Familien benachteiligt, weil sie nicht von frühzeitiger Bildung profitieren
könnten. Es bestehe die Möglichkeit, Kinder zurückzuhalten. Hier seien niederschwellige
Möglichkeiten zu schaffen.
Von den anderen Fraktionen gab es keinen Widerstand gegen die Pläne
der Regierung. Das Stichdatum für das Schuleintrittsalter soll
vom 30. Juni um vier Monate vorgezogen wird. Dies habe zur Folge, dass rund ein
Drittel aller Kinder ein Jahr später eingeschult werde als heute.
Die Regierung verspricht sich reifere
Jugendliche am Ende der Schulzeit. Mit der Aufhebung des schulischen
Brückenangebots sei für weniger reife Jugendliche nämlich eine systemische
Lücke im Bereich der Anschlusslösungen entstanden. Heute sind die jüngsten
Kinder beim Schuleintritt in Nidwalden sechs und beim Austritt 15 und 16 Jahre
alt.
Die Nidwaldner Erstklässler dürften dereinst zusammen mit denjenigen von
Zug und Graubünden schweizweit zu den ältesten gehören. Die
Harmonisierungsvorgaben der Kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK)
würden weiterhin erfüllt. Die Umsetzung ist auf Schuljahr 2020/2021 geplant.
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