Die
Volksschule hat in den vergangenen Jahrzehnten grosse Veränderungen erfahren.
Nur sind Veränderungen nicht an sich schon gut, sondern haben auch Fehler und
Versäumnisse hervorgebracht. Deshalb möchte ich einige Hinweise geben, wie der
Lehrerberuf wieder attraktiv werden könnte:
Im Schulwesen ist einiges zu überdenken, Wiler Zeitung, 12.9. Leserbrief von Peter Schmid
1. Die Lehrerinnen und Lehrer
können sich ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Schulunterricht, immer weniger
zuwenden, weil sie vorwiegend zu Befehlsempfängern der Schulämter,
Schulbehörden und Schulleiter geworden sind. Diese halten zusammen, weil sie
sich gegenseitig entlasten, jedoch der Lehrerschaft, die in der Bildungshierarchie
zuunterst angelangt ist, umso mehr aufbürden.
2. Die Tendenz zur Auflösung von
Jahrgangsklassen, zur Durchmischung von Begabungsunterschieden und Ignorierung
entwicklungsbedingter Verschiedenheiten der Schüler, sowie das selbst
organisierte Lernen verunmöglichen einen geregelten, überschaubaren und
effizienten Unterricht im Klassenverband.
3. Die integrative Schule mit ihrer
breiten Streuung der Auffassungsgabe unter Verzicht auf besondere Klassen für
fremdsprachige, lernbehinderte und erziehungsschwierige Kinder gereicht allen
Schülern zum Nachteil. Schule ist zudem ihrem Wesen nach Unterricht in Gruppen
und nicht eine Summe von Einzelzuwendungen.
4. Alles Lernen beginnt mit der
Erfassung der realen, anschaulich gegebenen Welt und mit der Einübung der
Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Nur so hat die Erfassung der
virtuellen Welt und ihre digitalen Formen eine Grundlage. Der Computer ist auf
der Oberstufe früh genug. Die Verfechter, die vorher damit beginnen wollen,
haben sich ja auch erst viel später damit befasst und darob keine Nachteile
erfahren.
5. Generell hat die Schule von heute nicht einfach jedem Modetrend
nachzugeben, sondern sich auf das zu besinnen, was solide Bildung ausmacht. Ja,
die Schule muss heute immer mehr eine Gegenwelt vermitteln und
Unterrichtsformen und -inhalte wieder aufgreifen, die heute sträflich
vernachlässigt werden.
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