Es war
höchste Zeit, dass endlich eine renommierte Zeitung die Missstände aufgreift,
welche sich an den Schulen ausgebreitet haben. Was wir hier in der NZZ (22. 6.
19) lesen, dürfte nur eine kleine Auswahl sein von dem, was alles landauf,
landab passiert. Kurz gesagt: Man hat vielerorts Probleme mit den
Schulleitungen, und oft ist dafür ausschlaggebend, dass unter Berufung auf den
Lehrplan 21 versucht wird, die altbewährten Abläufe im Schulsystem radikal und
in kürzester Zeit auf den Kopf zu stellen – aber leider über die Köpfe der
Lehrerschaft hinweg. Diese sollte sich viel energischer wehren; einerseits als
Schulhausbelegschaften und andrerseits über die Berufsverbände.
Tages Anzeiger, 27.6. Leserbrief von Hans-Peter Köhli
Der Vergleich
des Redaktors Krummenacher mit dem konträren Geschehen bei Fussballtrainern ist
äusserst treffend. Stimmt! Auch bei den Schulen sollten analog den erfolglosen
Trainern die unfähigen Schulleiter gehen müssen, nicht die bewährten
Lehrpersonen. Ein Umdenken ist den Schulpflegen und weiteren Schulbehörden im
eigenen Interesse dringend anzuraten. Es wird einem angst und bange, wenn man
die Prognosen sieht bezüglich Bedarf an Lehrpersonen in den nächsten Jahren.
Die Zeit wird kommen, in welcher die Schulpräsidien froh sein müssen um jede
Lehrerin und jeden Lehrer. Man wird sich glücklich schätzen, Lehrpersonen zu
finden, die tagtäglich zuverlässig und begeistert in ihren Klassen tätig sind
und über Jahre ausharren, auch wenn sie dann halt vielleicht auch einmal mehr
Frontalunterricht erteilen, als progressiven Schulleitern lieb ist. Primär wird
wieder die Gewährleistung eines guten, erfolgreichen Schulbetriebs sein und
nicht mehr die Frage, ob der Prozentsatz von «selbst organisiertem Lernen»
stimmt, ob «Lerninseln» eingeführt werden, ob «Entwicklungsschritte» sofort
übernommen werden oder ob gar Schulhausumbauten à la Lehrplan 21 befürwortet
werden.
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