Im Aargau wird die
kantonale Schulaufsicht künftig alle fünf Jahre jede Volksschule unter die Lupe
nehmen. Mit einem standardisierten Verfahren soll gemäss Regierungsrat geprüft
werden, ob die jeweilige Schule die Qualitätsansprüche erfüllt und die Vorgaben
einhält.
Neue Qualitätskontrolle an der Aargauer Volksschule, 21.6. sda
Der Regierungsrat
beschloss, an den Volksschulen ab Schuljahr 2020/21 eine sogenannte kantonale
Qualitätskontrolle anstelle der bisherigen externen Schulevaluation
einzuführen, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte.
Den Anstoss für die
Entwicklung eines neuen Verfahrens gab die wiederholte Kürzung der finanziellen
Mittel für die externe Schulevaluation durch den Grossen Rat. Die Kürzung hätte
eine Verlängerung des Evaluationszyklus' von heute sechs auf neun Jahre zur
Folge gehabt. Die Parteien forderten auch, die externe Schulevaluation zu
verschlanken.
Ab Schuljahr 2020/21 prüft
die im Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) angegliederte kantonale
Schulaufsicht alle Schulen im Turnus von fünf Jahren mit einem
standardisierten, datengestützten und mit Kriterien geleiteten Verfahren.
Online-Befragungen
Die erste Stufe des
Verfahrens umfasst Online-Befragungen bei den Schülerinnen und Schülern ab der
vierten Klasse, den Eltern sowie den Lehrpersonen. Zudem haben die Schulen
vorhandene Dokumente wie beispielsweise Stundenpläne und ausgewählte
statistische Kennzahlen vorzulegen.
Aufgrund der
Befragungsergebnisse und der eingereichten Dokumente sowie einem Gespräch mit
der Schulführung nimmt die kantonale Schulaufsicht eine Qualitätseinschätzung
vor, wie es in der Medienmitteilung weiter heisst.
Nachprüfung bei
Auffälligkeiten
Gemäss der Erfahrung aus
der externen Schulevaluation könne davon ausgegangen werden, dass die
Beurteilung für rund siebzig Prozent der Schulen positiv ausfallen werde. Für
diese werde die Kontrolle damit abgeschlossen sein.
Für Schulen, bei denen
Auffälligkeiten festgestellt werden, erfolgt auf einer zweiten Stufe eine
vertiefte Prüfung durch die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule
Nordwestschweiz. Diese fasst die Prüfungsergebnisse in einem Bericht zuhanden
der Schulaufsicht zusammen.
Darauf basierend
entscheidet die Schulaufsicht darüber, ob und inwiefern Handlungsbedarf zur
Aufarbeitung der festgestellten Defizite besteht. Wenn letzteres der Fall ist,
so begleitet die Schulaufsicht in einer dritten Stufe die Schule im Prozess der
Defizitaufarbeitung. Nach zwei bis drei Jahren gibt es eine Nachkontrolle als
Abschluss.
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