15. April 2019

Mehr Absteiger bei der Durchlässigkeit


In der 6.Klasse gilt es ernst. Die Primarschüler werden eingeteilt in die drei Leistungsstufen. Schülern, denen es nicht in den Leistungszug P (Progymnasium) gereicht hat, wird in Aussicht gestellt, dass sie bei guten Leistungen leicht wechseln können. Nun zeigt sich: Viel mehr Kinder steigen eine Stufe ab. In der Antwort auf eine Interpellation von SP-Grossrat Seyit Erdogan schreibt die Regierung, dass 190 Schüler im vergangenen Jahr einen Leistungszug besuchten, die woanders eingestuft worden waren. Davon hätten 133 Schüler eine Stufe runtergewechselt (5,3 Prozent), währenddem lediglich 57 den Aufstieg geschafft hätten. 
Sekschüler oft zu hoch eingestuft, Basellandschaftliche Zeitung, 15.4.


Insgesamt hätten in einem Jahr rund acht Prozent die Stufe gewechselt. Die Fluktuation sei auf der mittleren Stufe E am grössten, wo die Sekundarschüler sowohl auf- als auch absteigen könnten. 

Berufsmatur stärken 
Fortschritte bezüglich der Durchlässigkeit verspricht die Regierung bei der Berufslehre. Bisher sei ein Wechsel von der Lehre zur Berufsmatur «aufgrund der inhaltlichen und niveaumässigen Unterschiede» nur in Ausnahmefällen möglich, schreibt sie. Nun werde eine grössere Durchlässigkeit angestrebt. Ab 2019 würden erste Pilotversuche laufen, bei denen die Auszubildenden die Möglichkeit hätten, nach dem ersten Lehrjahr eine Berufsmatur-Ausbildung zu starten. Sie müssten dann einfach ein Jahr anhängen. Dies nimmt den Druck, bei den Lehrabschlussprüfungen Bestleistungen abzurufen. Bei der Lehre wird heute eine 5,3 (beziehungsweise eine 5,0 bei Kaufleuten) verlangt, um eine Berufsmatur anhängen zu können. Dies erreichten im vergangenen Jahr 176 Absolventinnen und Absolventen – knapp zehn Prozent der Lehrlinge. 110 Personen begannen 2018 eine Berufsmaturausbildung in Basel, nachdem sie ihre Lehre abgeschlossen hatten.

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