27. März 2019

Mehr Schülerpartizipation


Bei der Lektüre des ausführlichen Artikels «Ein gutes Klima für den politischen Unterricht»(NZZ 15. 3. 19) zur Bedeutung des politischen Unterrichtes in der Schule ist mir ein Zitateingefallen: Was lernt ein Schüler, wenn er belehrt wird? Belehren! Politischer Unterricht soll zur Partizipation des Menschen an den Fragen der Gesellschaft führen. Die Gretchenfrage ist dabei die nach den Möglichkeiten einer echten Partizipation an dem, was in der Schule geschieht.In Dänemark existieren seit Jahrzehnten die Schülerversammlungen, die anstehende Schulfragen debattieren und die zwei Mitglieder der Schülerschaft in den örtlichen Schulrat wählen, die gesamtdänische Schülerversammlung erörtert Gesetzesvorlagenund sie wird gehört. 
Politischer Unterricht in der Schule, NZZ, 26.3. Leserbrief von Romedi Arquint


Die besten Lernhelfer sind die eigenen Erfahrungen, die Erlebnisse, auch die, die in der Schule gemacht werden. Der Nürnberger Trichter in traditionellem Frontalunterrichtoder mit modernen Methoden der Einzel-oderTeamarbeit ist dafür nur sehr beschränkt tauglich. Dazu gehören Modelle einer Teilnahme der Schülerschaft am Tagesgeschehen in der Klasse und an den die Schule betreffenden Fragen. Diese können Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der aktiven Teilnahme aufzeigen und den Kindern und Jugendlichen erfahrbar machen, dass das Sicheinbringen lohnt. Und darüber schweigen sich Pädagogen und Bildungspolitikerinnen aus, sie schlagen bessere Lehrpläne, attraktivere Unterrichtsmodelle vor, die das Ziel so lange verfehlen, als sie im Labor eines theoretischen Lernens bleiben. Alles bleibt so, wie es mir als Rekrut passiert ist. Da begrüsste mich der Lehrer am Bahnhof mit den Worten: «Jetzt, da du die RS absolviert hast, bist du ein richtiger Demokrat!» Und er trug mir das Du an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen