26. Januar 2019

Fragwürdige Arbeitseinstellung


Der Kanton Baselland will den Leistungslohn auch für Lehrpersonen einführen gemäss dem angeblich allgemein gültigen Prinzip, Konkurrenz verbessert die Leistung. Dass dies in der Pädagogik (und wohl nicht nur dort) nicht funktioniert, ist mehrfach belegt worden und hat mehrere Gründe:
Basler Zeitung, 26.1. Leserbrief von Bernhard Schnoz


Erstens: Die Motivation einer guten Lehrperson liegt nicht in ein paar Lohnprozenten, sondern in der Freude an der Arbeit mit Kindern (die Psychologie nennt dies «intrinsische Motivation», das heisst nicht von äusserer Belohnung abhängig). Zweitens: Lehrpersonen sind Teamworker, sie verbessern und entwickeln ihre Schulkultur miteinander und nicht in Konkurrenz gegeneinander. Drittens: Was eine motivierte und engagierte Lehrperson ausmacht, ist nicht einfach «messbar», weil sie auch nicht isoliert arbeitet. Sinnvoller wäre es, eine gute Schulhauskultur und die Kooperation zu fördern unter Einbezug von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern. Viertens: Leistungslohn verschlechtert das Arbeitsklima, behindert Offenheit und Austausch der Kompetenzen und belastet das Verhältnis von Lehrpersonen und Schulleitungen zusätzlich. Davon abgesehen sind diese jetzt schon mit Aufgaben und Pflichten überlastet.

Die Regierung täte gut daran, das Geld für die Entwicklung solch unsinniger Instrumente für sinnvolle Bildungsprojekte einzusetzen, schliesslich sind Lehrpersonen keine Esel, denen man ein Rüebli vor die Nase halten muss, damit sie die Kinder auf Trab halten.
Man könnte auch fragen, welche Arbeitseinstellung die Befürworter des Leistungslohns selbst haben, wenn sie dermassen auf monetäre Belohnungen oder Boni fixiert sind.


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