Der Kanton Baselland will den Leistungslohn
auch für Lehrpersonen einführen gemäss dem angeblich allgemein gültigen Prinzip,
Konkurrenz verbessert die Leistung. Dass dies in der Pädagogik (und wohl nicht
nur dort) nicht funktioniert, ist mehrfach belegt worden und hat mehrere
Gründe:
Basler Zeitung, 26.1. Leserbrief von Bernhard Schnoz
Erstens:
Die Motivation einer guten Lehrperson liegt nicht in ein paar Lohnprozenten,
sondern in der Freude an der Arbeit mit Kindern (die Psychologie nennt dies
«intrinsische Motivation», das heisst nicht von äusserer Belohnung abhängig).
Zweitens: Lehrpersonen sind Teamworker, sie verbessern und entwickeln ihre
Schulkultur miteinander und nicht in Konkurrenz gegeneinander. Drittens: Was
eine motivierte und engagierte Lehrperson ausmacht, ist nicht einfach
«messbar», weil sie auch nicht isoliert arbeitet. Sinnvoller wäre es, eine gute
Schulhauskultur und die Kooperation zu fördern unter Einbezug von Schülerinnen
und Schülern und deren Eltern. Viertens: Leistungslohn verschlechtert das
Arbeitsklima, behindert Offenheit und Austausch der Kompetenzen und belastet
das Verhältnis von Lehrpersonen und Schulleitungen zusätzlich. Davon abgesehen
sind diese jetzt schon mit Aufgaben und Pflichten überlastet.
Die
Regierung täte gut daran, das Geld für die Entwicklung solch unsinniger
Instrumente für sinnvolle Bildungsprojekte einzusetzen, schliesslich sind
Lehrpersonen keine Esel, denen man ein Rüebli vor die Nase halten muss, damit
sie die Kinder auf Trab halten.
Man
könnte auch fragen, welche Arbeitseinstellung die Befürworter des
Leistungslohns selbst haben, wenn sie dermassen auf monetäre Belohnungen oder
Boni fixiert sind.
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