Die Bündner
Stimmberechtigten haben die Fremdspracheninitiative im September mit einer
Zweidrittelmehrheit abgelehnt. Nicht vom Tisch ist aber die Kritik am
Zweitsprachenunterricht, die unmittelbar nach der Abstimmung seitens der
Bildungsverantwortlichen und Sprachorganisationen geäussert wurde. An diesem
Punkt wollen SP-Grossrätin Sandra Locher Benguerel, CVP-Grossrätin Cornelia
Märchy-Caduff, SVP-Grossrätin Valérie Favre Accola und knapp 80 weitere
Unterzeichner ansetzen. Sie haben gestern eine entsprechende parlamentarische
Anfrage eingereicht.
Unterricht muss besser werden, Südostschweiz, 6.12.
Für eine
Weiterentwicklung des kritisierten Unterrichts müssten nach dem politischen
Grundsatzentscheid jetzt aber empirische Studien und pädagogische Überlegungen
im Zentrum stehen, schreiben sie. Dafür soll die Regierung der Pädagogischen
Hochschule einen Auftrag erteilen, um eine «aktenbasierte Bestandesaufnahme des
Zweitsprachunterrichts an den Bündner Schulen zu machen und darauf basierend
Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Rahmen der Zweitsprachdidaktik auszuarbeiten.
Ein
runder Tisch soll her
Zudem soll die
Regierung Stellung zur Idee beziehen, die Sprachorganisationen, die
Pädagogische Hochschule und die Schulsozialpartner an einen runden Tisch
einzuladen, um dort Lösungen für die Weiterentwicklung des Fremdsprachenunterrichts
zu erarbeiten. Ebenfalls habe auch die Schweizerische Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren eine Evaluation des Fremdsprachenunterrichts für das
kommende Jahr angekündigt, um danach Empfehlungen zuhanden der einzelnen
kantonalen Regierungen abzugeben.
Die PH Graubünden ist ein Hotspot der Mehrsprachendidaktik. Nun lässt die Zeile aufhorchen, dass man sich bei der Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts "im Rahmen der Zweitsprachdidaktik" orientiert. Bloss terminologische Ignoranz oder steckt mehr dahinter?
AntwortenLöschen