6. November 2018

Lieber eine gute Bündner Schule mit Zukunft


«Lehrpläne sind heute in guten Händen, es gibt keinen Anlass, daran etwas zu ändern.» SandraLocher Benguerel, Präsidentin des LEGR, betont, dass Lehrpläne keinesfalls zumSpielball politischer und weltanschaulicher Interessen verkommen dürften und verschweigt bewusst, dass der Bildungsmarkt heute schon hart umkämpft wird. Die Stimmbürgerin und der Stimmbürger werden einmal mehr für unmündig angeschaut.  
Lieber eine gute Bündner Schule mit Zukunft, 6.11. von Markus Niederdorfer

Die Volksschule bildet die Seele des Volkes ab. Dies ist natürlich linken Kreisen ein Dorn im Auge. Peter Reiser, Präsident vom Schulbehördenverband, spricht gar davon, dass die Initianten das Rad der Zeit zurück drehen wollten und schwärmt von der Umsetzung des Konzeptes «Medien und Informatik» an den Bündner Schulen.  Wie sieht hier der neuste Stand aus? In mehreren Schulen des Silicon Valley werden Computer und Tablets aus dem Unterricht verbannt. «Screen-free schools», bildschirmfreie Schulen, heisst das Schlagwort. Wer hats erfunden? Die Tech-Pioniere, also jene Unternehmer, die ihre Millionen und Milliarden mit eben diesen Bildschirmen verdient haben. Ironischerweise wollen ausgerechnet sie, dass ihre Kinder sich mit Menschen statt mit Geräten abgeben, dass sie in den Pausen auf Spielplätzen herumtollen, statt am Handy zu hängen. 

Peter Reiser unterstützt, dass das Handy zum Unterrichtsgegenstand gehört, obwohl er als Arzt die alarmierenden Fakten aus zahlreichen Studien kennen müsste. Peter Frehner, Präsident vom Schulleiterverband, meint zu ergänzenden Jahrgangszielen. «Ein Alleingang des Kantons Graubünden mit eigenen Lernzielen wäre unsinnig und zudem organisatorisch mit massiv höheren Ausgaben verbunden.» Als Basler unterschlägt er den Bündnern, dass gerade dieser Kanton solch einer Ergänzung zum LP21 mit 85% zugestimmt hat. Unsinnig ist allein die Botschaft des LEGR an die Lehrpersonen. Er beurteilt die Fülle des LP21GR kritisch, zeigt auf, dass Absprachen in den Schulhausteams zeitaufwändig aber nötig sind, und dass der Einsatz von elektronischen Medien unter Berücksichtigung des pädagigschen Nutzens zu erfogen hat. Weiter ist ein neuer Berufsauftrag für Lehrpersonen  aufgegleist: mehr Bürokratie und eine weitere Lektion Unterrichts-Entlastung. Das freut die Säckelmeister in den Gemeinden!

Kein Wunder, dass auch der Flyer, welcher an alle Haushaltungen gesendet wurde, Behauptungen und Halbwahrheiten verbreitet, welche mit der Initiative gar nichts zu tun haben. Schöne Worte und schöne Farben – dies ist auch ein möglicher Weg, um die Fassade aufrecht zu erhalten. «Gion und Fadri», die beiden Steinböcke, befassen sich in einem ihrer Videobeiträge mit dem «Grüna Flyer» - auf youtube oder auf der Webseite der Initianten für Interessierte zu sehen.

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