Für die
Basler Regierung gibt es keinen Grund, am bestehenden Französischunterricht zu
rütteln. Sie beantragt dem Parlament, einen Anzug von Stephan Mumenthaler zur
Überarbeitung des Unterrichts abzuschreiben. Der FDP-Grossrat hat insbesondere
die umstrittenen Lehrmittel «Mille feuilles» und «Clin d’oeil» ins Auge
gefasst. Lehrpersonen klagten, dass die Lehrmittel kaum eine angemessene
Überprüfung des Lernfortschritts bei Schülern ermöglichten. Mumenthaler
verweist zudem auf den Kanton Bern, wo Regierung und Parlament daran seien, die
Lehrmittel anzupassen.
Regierung will an Lehrmitteln festhalten, Basellandschaftliche Zeitung, 7.11.
Ganz
anders die Basler Regierung: Es gebe keinerlei Hinweis, dass das Lehrmittel
«Mille feuilles», der Französischunterricht oder die Beurteilung im Fach
Französisch in Bezug auf den Übertritt von der Primarschule in die
Sekundarschule überarbeitet werden müssten. Weder die Rückmeldungen aus der
Praxis noch die Vorgaben der Schullaufbahnverordnung oder die Leistungen der
Schülerinnen und Schüler im Fach Französisch würden darauf hinweisen. «Die
Lehrmittel werden aber selbstverständlich wie bisher kontinuierlich an die
Bedürfnisse der Praxis angepasst und verbessert», versichert
die Regierung in ihrer gestern veröffentlichten Antwort.
Landrat will Verbot
Deutlich umstrittener sind die Lehrmittel im Baselbiet. Im Februar hatte der
Landrat einer unformulierten Initiative zugestimmt, die eine Rückkehr zum
früheren Fremdsprachenunterricht an den Volksschulen fordert und gleichzeitig
die Lehrmittel «Mille feuilles» und Clin d’oeil» verbieten will. Mit ein Grund:
Bei Leistungs-Checks der Uni Zürich von Sechstklässlern in der Nordwestschweiz
schnitten die Primarschüler im Französisch besonders schlecht ab.
Der
Baselbieter Bildungsrat seinerseits ist gegen ein Verbot bestimmter Lehrmittel,
wie er kürzlich mitteilte. Vielmehr solle künftig jede Lehrperson aus einer kantonalen
Lehrmittelliste wählen können, mit welchen Lehrmitteln sie die Bildungsziele
erreichen will. Derzeit arbeitet die Baselbieter Bildungsdirektion eine
Landratsvorlage zur Initiative aus. Ziel sei es, bis Ende 2019 dem Parlament
einen Umsetzungsvorschlag vorzulegen. Das Volksbegehren war 2016 vom Komitee
«Starke Schule beider Basel» eingereicht worden. Die Regierung hatte sich
dagegen ausgesprochen.
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