22. Mai 2018

Was bringt der Check S3?

Aargauer Grossräte aus sieben Parteien wollen den standardisierten «Check S3» abschaffen. Damit will man die Leistung der Schülerinnen und Schüler flächendeckend messen und vergleichen. Die Regierung will erst Resultate.
Die Kantone Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land und Solothurn führen gemeinsam standardisierte Tests durch, die sogenannten Checks, Bild: Barbara Scherer
Bringt der "Check S3" Schülern etwas für die Berufsorientierung? Aargauer Zeitung, 22.5. von Mathias Küng



Mit einer Motion verlangen unter Führung von Alfons Paul Kaufmann (CVP) Grossräte aus sieben Parteien die ersatzlose Streichung des sogenannten «Check S3» an der Oberstufe. Dies, weil er für eine berufliche Orientierung keinerlei Relevanz mehr habe und auch vom Gewerbe nicht gewünscht sei.

Worum geht es? Heute führen Basel-Stadt, Aargau, Solothurn und Basel-Landschaft gemeinsam standardisierte Tests durch, die sogenannten Checks. Damit will man die Leistung der Schülerinnen und Schüler flächendeckend messen und vergleichen. Im Lauf der obligatorischen Schulzeit sollen diese in der dritten und sechsten Primarklasse (P3 und P6) sowie in der zweiten und dritten Oberstufe (S2 und S3) solche Tests absolvieren.

Die Grossräte schlagen jetzt vor, das Modell von Basel-Stadt zu übernehmen. Der Check S2 soll terminlich und inhaltlich angepasst und gestärkt werden, sodass dessen Resultate aussagekräftiger ausfallen. Der Check P6 soll um ein Jahr in die 5. Klasse verschoben werden und so zum Check P5 werden.

Regierung will erst mehr wissen
In ihrer Antwort lehnt die Regierung die Motion ab beziehungsweise will sie nur als unverbindlicheres Postulat entgegennehmen. Sie argumentiert, bisher sei der Check S3 im Aargau erst einmal (im Frühjahr 2017) und in den vier vorgenannten Kantonen noch nie flächendeckend durchgeführt worden. Sie schreibt: «Somit konnten bis heute noch kaum Erfahrungen über die erwünschten Wirkungen gesammelt werden. Der Regierungsrat ist bereit, über eine Streichung des Check S3 zu entscheiden, wenn verlässliche Resultate und Erfahrungen vorliegen.»

Er schlägt vor, den Entscheid in fünf Jahren im Jahr 2023 zu fällen. So bleibe genug Zeit, um die Möglichkeiten und Erfahrungen mit dem Check S3 in den Schulen, in Ausbildungsbetrieben und Ausbildungsunternehmen von Gewerbe und Industrie (für die Leistungskontrolle zu Beginn der Lehrzeit) «seriös und sorgfältig zu evaluieren». Dasselbe gelte für Berufs- und Mittelschulen als Einstufungstests für die Niveaueinteilung.

Die Checks seien ein wichtiges Instrument zur Qualitätsentwicklung und Qualitätskontrolle an der Volksschule, argumentiert die Regierung weiter. Die Schulen müssten wissen, wo die Schülerinnen und Schüler nach elf Jahren Volksschulbildung stehen und ob die Ziele des Lehrplans erreicht werden.



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