Ein grosses Bravo an Professor Walter Herzog (NZZ 18. 4. 18). Endlichspricht jemand das aus, was die Kritiker an derzeitigen Schulmodellen, amLehrplan 21 und an der Bildungsentwicklung generell schon lange auszusetzenhaben. Nur hätte dieser Artikel vor den Abstimmungen erscheinen sollen. Denn er
bringt genau die Fakten auf den Punkt, die weder EDK-Leute noch flammende
Lehrplan-21-Befürworter und Bildungstechnokraten gerne wahrhaben wollen. Leider
aber entsprechen Herzogs Ausführungen der Realität. Als langjähriger
Nachhilfelehrer beobachte ich diese Fehlentwicklung an der öffentlichen Schule
schon seit Jahren.
Leserbrief NZZ, 23.4. von Thomas Baer
Viele Eltern habe ich vor den Folgen gewarnt. An Schulen, wo
das selbstorganisierte Lernen die vorherrschende «Unterrichtsform» ist, klaffen
zum Teil massive Stoffrückstände und Wissenslücken, da die Schüler oft dreimal
so lange für die Bearbeitung benötigen wie ihre «Gspäändli», die noch einen
konventionellen Schulunterricht erleben. Mangelnde Kontrolle, das Arbeiten nach
dem «Lustprinzip» und der Irrglaube, mit einem «Eins-zu-eins-iPad-Unterricht»
sei man topmodern und voll auf der Linie der Schulreformer, sind fatale Wege,
die unsere Schule ins Abseits stellen. Die breite Öffentlichkeit müsste endlich
erkennen, was mit «Harmos» eigentlich gemeint war. Ohne jemals darüber
abgestimmt zu haben, führte man einen neuen Lehrplan ein, der von «Kompetenzen»
redet und quasi eine Abkehr der Wissensvermittlung propagiert. Ich bin mir
sicher, dass diese Entwicklung spätestens in ein paar Jahren fatale
Auswirkungen haben wird. Darum wäre es nur wünschenswert, wenn noch mehr Leute
wie Walter Herzog aufzeigten, wie es um unsere Bildung wirklich steht, wie sie
manipuliert und fremdgesteuert wird und wohin dies alles noch führen dürfte.
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