23. Januar 2018

Kritische Stimmen zu Passepartout

Die Umfrage der Kantonalen Schulkonferenz unter den Lehrpersonen zum Fremdsprachen-Konzept Passepartout ist ausgewertet. Viele Pädagoginnen und Pädagogen äusserten sich kritisch. Insbesondere zu den Französisch-Lehrmitteln «Mille Feuilles» und «Clin d’œil» werden mehrfach kritische Aussagen gemacht.
Lehrer tadeln Franz-Lehrmittel, Basler Zeitung, 23.1. von Franziska Laur


Beim Hörverstehen müsse sich etwas verbessern, kritisieren 67 Prozent der Befragten. Und 57 Prozent stellen beim freien Sprechen eine Verschlechterung fest. Die neuen Lehrmittel sind bei Eltern und Lehrern umstritten. Eltern konstatieren, Kinder könnten auch nach zwei Jahren Französisch-Unterricht kein kleines Gespräch im Alltag führen. Lehrpersonen finden die Lehrmittel schlecht aufgebaut und im Schulalltag schlecht umsetzbar.

Lehrmittel überarbeiten
Im Englisch ist das Echo etwas besser. Doch grundsätzlich wird mehrfach festgehalten, dass die neue Didaktik des Fremdsprachenunterrichts nicht die eigentlich angestrebte Verbesserung im freien Sprechen bewirkt habe.

Die Kantonale Schulkonferenz Basel-Stadt zieht folgendes Fazit: Die Überarbeitung des Französisch-Lehrmittels entspreche einem Bedürfnis. Ausserdem sei die Lektionen-Dotation in der Stundentafel zu überprüfen und anzupassen.

72 Prozent der Befragten stellen bei den Schülern heute mehr Mut und Offenheit im Französisch- und Englischunterricht als früher fest. Allerdings sind 50 Prozent der Meinung, dass dies nicht primär an den aktuellen Lehrmitteln liegen dürfte. 81 Prozent verwenden das Lehrmittel wie vorgesehen, allerdings verwenden 82 Prozent der Befragten auch zusätzlich erarbeitetes Unterrichtsmaterial. Und 32,5 Prozent der Pädagogen wünschen sich eine Rückkehr zu den alten Lehrmitteln. Grundsätzlich unterstützen allerdings über 80 Prozent der Befragten das Konzept der Mehrsprachigkeitsdidaktik.

Von knapp 400 angeschriebenen Fremdsprachen-Lehrpersonen haben 129 an der Umfrage teilgenommen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 32 Prozent.

Auch die Umfrageergebnisse Baselland, Solothurn und Bern sind ausgewertet. Die Rücklaufquote dort ist höher und die Stellungnahmen zu Passepartout fallen noch kritischer aus als in Basel-Stadt.


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