Die Umfrage der Kantonalen Schulkonferenz
unter den Lehrpersonen zum Fremdsprachen-Konzept Passepartout ist ausgewertet.
Viele Pädagoginnen und Pädagogen äusserten sich kritisch. Insbesondere zu den
Französisch-Lehrmitteln «Mille Feuilles» und «Clin d’œil» werden mehrfach
kritische Aussagen gemacht.
Lehrer tadeln Franz-Lehrmittel, Basler Zeitung, 23.1. von Franziska Laur
Beim
Hörverstehen müsse sich etwas verbessern, kritisieren 67 Prozent der Befragten.
Und 57 Prozent stellen beim freien Sprechen eine Verschlechterung fest. Die neuen
Lehrmittel sind bei Eltern und Lehrern umstritten. Eltern konstatieren, Kinder
könnten auch nach zwei Jahren Französisch-Unterricht kein kleines Gespräch im
Alltag führen. Lehrpersonen finden die Lehrmittel schlecht aufgebaut und im
Schulalltag schlecht umsetzbar.
Lehrmittel
überarbeiten
Im
Englisch ist das Echo etwas besser. Doch grundsätzlich wird mehrfach
festgehalten, dass die neue Didaktik des Fremdsprachenunterrichts nicht die
eigentlich angestrebte Verbesserung im freien Sprechen bewirkt habe.
Die
Kantonale Schulkonferenz Basel-Stadt zieht folgendes Fazit: Die Überarbeitung
des Französisch-Lehrmittels entspreche einem Bedürfnis. Ausserdem sei die
Lektionen-Dotation in der Stundentafel zu überprüfen und anzupassen.
72
Prozent der Befragten stellen bei den Schülern heute mehr Mut und Offenheit im
Französisch- und Englischunterricht als früher fest. Allerdings sind 50 Prozent
der Meinung, dass dies nicht primär an den aktuellen Lehrmitteln liegen dürfte.
81 Prozent verwenden das Lehrmittel wie vorgesehen, allerdings verwenden 82
Prozent der Befragten auch zusätzlich erarbeitetes Unterrichtsmaterial. Und
32,5 Prozent der Pädagogen wünschen sich eine Rückkehr zu den alten
Lehrmitteln. Grundsätzlich unterstützen allerdings über 80 Prozent der
Befragten das Konzept der Mehrsprachigkeitsdidaktik.
Von
knapp 400 angeschriebenen Fremdsprachen-Lehrpersonen haben 129 an der Umfrage
teilgenommen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 32 Prozent.
Auch
die Umfrageergebnisse Baselland, Solothurn und Bern sind ausgewertet. Die
Rücklaufquote dort ist höher und die Stellungnahmen zu Passepartout fallen noch
kritischer aus als in Basel-Stadt.
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