1. Dezember 2017

Zweisprachige Schule Biel nun auch auf der Oberstufe

In der Stadt Biel wird es ab August 2018 auch auf Sekundarstufe eine Schule mit komplett zweisprachigem Unterricht geben. Das hat die Bieler Stadtregierung beschlossen. Seit 2010 gibt es in Biel auf Primarschulstufe eine solche "Filière Bilingue".
Biel weitet "Filière Bilingue" auf die Sekundarstufe aus, sda, 1.12.


Dieses vor sieben Jahren gestartete Projekt sei ein Erfolg, schreibt der Bieler Gemeinderat in einer Mitteilung vom Freitag. Eine Auswertung habe gezeigt, dass die Schüler profitierten, die Lehrpersonen engagiert und begeistert seien und dass ein grosses Interesse von Seiten der Eltern bestehe.

330 Schülerinnen und Schüler werden heute gemäss dem Konzept der "reziproken Immersion" unterrichtet. Das heisst, dass der Unterricht je zur Hälfte auf Deutsch und Französisch erteilt wird. Die Klassen bestehen aus deutsch-, französisch- und anderssprachigen Kindern.

"Reziproke Immersion", also so etwas wie gegenseitiges Eintauchen in die Fremdsprache, kommt dabei an der "Filière Bilingue" nicht nur in den Klassenzimmern zum Zug. Sie spielt auch in den Pausen und in der Freizeit.

"Die privilegierte Situation Biels in Bezug auf die Zweisprachigkeit macht das ehrgeizige und in der Schweiz einzigartige Modell überhaupt möglich", schreibt der Bieler Gemeinderat.

Zuerst mit zwei Klassen

Die "Filière Bilingue Sekundarstufe" (FiBiS) will die Stadt Biel mit zwei siebten Klassen starten. In der Zukunft rechnet sie mit sechs Klassen mit ungefähr 160 Schülern.
Die Fächer Deutsch und Französisch werden auf dem gleichen Niveau unterrichtet, ohne Unterscheidung zwischen Haupt- und Zweitsprache. In allen anderen Fächer kommen beide Sprachen zum Zug. Zweisprachige Lehrkräfte-Tandems werden sich den Stoff der verschiedenen Fächer teilen.

Mix aus zwei Lehrplänen

Speziell für die FiBiS wurde eine Stundentafel ausgearbeitet, welche auf den beiden im Kanton Bern geltenden Lehrplänen basiert: dem Lehrplan 21 (deutsch) und dem Plan d'études romand. Diese Verschmelzung zweier Lehrpläne sei in der Schweiz einmalig, schreibt die Stadt Biel.

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern steht hinter dem Projekt und hat die FiBiS im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Schulversuche für drei Jahre bewilligt. Es stehen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung. Mit dem Beschluss der Bieler Stadtregierung startet nun die Ausschreibung der Leitungs- und Lehrerstellen.

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