Zum Qualitätsmanagement der Aargauer Volksschulen
gehört die Externe Schulevaluation (ESE). Im Auftrag des Kantons überprüft
dabei die Fachstelle der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz Qualität und
Funktionstüchtigkeit der einzelnen Schulen im Aargau. Jede Schule wird bisher
alle sechs Jahre von einem Evaluationsteam besucht. Das Team prüft die Schule
aus einer unabhängigen Sicht; dies geschieht durch Interviews, Beobachtungen
und durch die Analyse von Dokumenten.
Viel Aufwand, wenig Nutzen: Wird die externe Schulevaluation gestrichen? Aargauer Zeitung, 19.12. von Jörg Meier
Am 21. November 2017 hat der Grosse Rat
beschlossen, dass die Kosten der Evaluation von 1,68 Millionen Franken für 2018
künftig auf 1,32 Millionen gesenkt werden müssen. Dies wird durch eine simple
Massnahme erreicht: Die Schulen sollen nicht mehr alle sechs, sondern nur noch
alle 9 bis 10 Jahre evaluiert werden.
Doch FDP-Grossrätin Sabina Freiermuth genügt diese
Reduktion nicht. Ihre Kritik an der Externen Schulevaluation ist
grundsätzlicher Art: «Der zusätzliche Aufwand der Schulen für die Evaluation
ist enorm und steht in keinem Verhältnis zum Ertrag», sagt sie. Letztlich
resultiere für die eigentlichen Hauptpersonen in den Klassenzimmern – die
Schülerinnen und Schüler – kaum ein Mehrwert.
Neues Konzept verlangt
Freiermuth bemängelt auch, dass bei ausgewiesenen
Problemen, also bei «orangen» oder gar «roten Ampeln» zu wenig konsequent
gehandelt werde. «Es ist nun an der Zeit, die Externe Schulevaluation nach zwei
durchgeführten Zyklen zu überdenken und die Verfahren anzupassen», fordert
Freiermuth. So könnte etwa die Überprüfung von unproblematischen Schulen
künftig mittels standardisierter elektronischer Umfragen durchgeführt werden.
Verhindert werden sollen auch bürokratische Leerläufe: «Es darf nicht mehr
vorkommen, dass im Frühling eine Schule evaluiert wird, die im Sommer ohnehin
geschlossen wird», wundert sich Freiermuth.
Eine Neubeurteilung sei auch vor dem Hintergrund
der zu erwartenden Veränderungen im Zusammenhang mit dem Projekt «Neue
Ressourcierung der Volksschule» und der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans
angebracht. Deshalb hat die FDP-Grossrätin eine Motion eingereicht, welche
verlangt, dass die Regierung eine neue Leistungsvereinbarung über die
Schulevaluation mit der Pädagogischen Fachhochschule aushandelt. Angestrebt
wird ein einfacheres, effizienteres Konzept, das Problemfälle eindeutig
offenlege und bei diesen gezielt und verbindlich agiere.
Nach Ansicht der Motionärin wäre das verschlankte
Konzept der Externen Schulevaluation auch deutlich günstiger zu haben, als es
die heutige Form ist.
Sabina Freiermuths Vorstoss findet quer durch alle
Parteien breite Zustimmung. So haben alle Fraktionen im Grossen Rat – mit
Ausnahme der SVP-Fraktion – die Motion der Freisinnigen unterzeichnet.
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