Ein Vorstoss will den Thurgauer Schulgemeinden mehr Aufgaben zuordnen. Das kantonale Volksschulamt soll dadurch
jährlich mindestens eine Million Franken einsparen.
Fünf Thurgauer Kantonsräte erkennen bei der Volksschule viel
Sparpotenzial. «Der Aufwand für den Kanton liesse sich spürbar reduzieren»,
schreiben sie in einer Leistungsmotion unter dem Titel «Qualitätssicherung
Volksschule». Mit dieser soll der Regierungsrat beauftragt werden, die
Aufsicht, Evaluation sowie die Unterrichts- und Schulentwicklung zu
reformieren.
«Ein Gewinn für alle
Beteiligten»
Im Fokus sind gemäss Vorstoss Aufbearbeitung und
Verarbeitung von Daten. Aufgaben, die in diesem Bereich anfallen, sollen neu
von den Schulgemeinden, nicht mehr vom kantonalen Volksschulamt übernommen
werden.
«Da sehr viele Daten vor Ort in den Schulgemeinden anfallen,
sollten diese sinnvollerweise auch dort nach einem vorgegebenen Raster erfasst
und ausgewertet werden», schreiben die Motionäre. Rechtfertigen würde sich der
Abbau von Kantonskapazitäten «aus den Erfahrungen mit geleiteten Schulen». Die
Vorstösser sehen darin ein Sparpotenzial beziehungsweise «eine Aufwandreduktion
von mindestens einer Million Franken» beim Volksschulamt, wie sie
argumentieren. Die Umsetzung ihres Vorschlags «wäre ein Gewinn für alle
Beteiligten».
Roland A. Huber (BDP, Frauenfeld) ist Erstunterzeichner. Auf
ihn folgen Margrit Aerne (SVP, Lanterswil), Reto Lagler (CVP, Ermatingen),
Walter Hugentobler (SP, Matzingen) und Ueli Fisch (GLP, Ottoberg). 60 weitere
Ratsmitglieder haben den Vorstoss unterschrieben. «Wir wollen, dass uns die
Regierung Möglichkeiten zur Optimierung aufzeigt», sagt Aerne. Erste
Auswirkungen der vorgeschlagenen Anpassungen sollten im Budget zum
Geschäftsjahr 2019 erkennbar sein.
«Keine Abstriche bei
den Qualitätsstandards»
Wiederholt sei der Gesamtaufwand der Schulevaluation und Schulentwicklung
in den letzten Jahren diskutiert und beanstandet worden. «Ein Zurück zur
Beschränkung auf die Erfüllung der gesetzlich vorgegebenen Aufgaben mit einem
Verzicht auf Steuerungswünsche würde die Teilautonomie und
Selbstverantwortlichkeit der Schulen stärken», heisst es im Vorstoss weiter.
Die vorgeschlagene Anpassung des Qualitätsmanagements der Volksschule an
heutige Erfordernisse könne ohne Abstriche bei den Qualitätsstandards der
Schulen erfolgen.
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