26. November 2017

»Weltweit größtes Experiment am lebenden Objekt«

Gespräch mit Ralf Lankau. Über die falsche Heilslehre vom Digitalen, automatisierte Lernfabriken ohne Pädagogen und die »Verzweckung« unserer Kinder.

»Weltweit größtes Experiment am lebenden Objekt«, Junge Welt, 4.11. von Ralf Wurzbacher


In unserem Gespräch wird es auch darum gehen, wie doof oder klug Smartphones, Tablets und Computer sind bzw. wie dumm oder schlau sie uns Menschen machen. Fangen wir mit dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner an, der sich im Bundestagswahlkampf mit dem Spruch »Digital first. Bedenken second.« auf Plakaten verewigen ließ. Sollte man sich um diesen Herrn Sorgen machen?
Würde er sein Plädoyer ernst meinen, müsste man sich in der Tat um seine geistige Gesundheit sorgen und ihn als nicht zurechnungsfähig aus dem Verkehr ziehen. Wer die notwendige Reflexion über die Folgen von Digitaltechnik, also die klassische Technikfolgenabschätzung, ausblenden will, kann weder politisch noch als Person ernstgenommen werden. Andererseits passt das ins Bild. Deutschland ist im Digitalfieber: Digitalagenda, Digitalgipfel, Digitalpakte. Die Art, wie diese Technik propagiert und abgefeiert wird, hat etwas von Heilslehre und einem Fetisch. Und auf dieser populistischen Pro-Digital-Welle, die von der IT-Wirtschaft und ihren Lobbyisten losgetreten wurde, reitet eben auch Lindner.

Also Berechnung, keine Dummheit?
Lindner ist nicht dumm. Es geht ihm um Aufmerksamkeit und darum, sich als »Politmarke« aufzubauen. Das Ego und die Karriere einzelner stehen im Mittelpunkt, nicht politische Fragen und sozialverträgliche Lösungen. Und das heißt dann eben auch: Für das Erreichen der eigenen Ziele darf man gerne das politische System beschädigen, koste es, was es wolle.

Die Digitalisierung soll den Steuerzahler ja einiges kosten. Der »Digitalpakt#D«, mit dem Bund und Länder Deutschlands Schulen flächendeckend mit modernster IT- und Breitbandtechnik ausstatten wollen, soll fünf Milliarden Euro verschlingen. Es wäre zu hoffen, dass bei solchen Summen eine eingehende Kosten-Nutzen-Analyse erfolgt.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse gab es so wenig wie eine auch nur annähernd realistische Kalkulation. Fünf Milliarden Euro in fünf Jahren, das klingt nach viel Geld. Bei 33.500 allgemeinbildenden Schulen wären das pro Einrichtung und Jahr knapp 30.000 Euro. Nimmt man alle 44.000 Schulen, dann landet man bei etwas mehr als 22.000 Euro. Es gibt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung mit zwei Szenarien. Im ersten teilen sich fünf Schüler einen Computer oder ein Tablet. Dabei ergäben sich nach den Berechnungen Ausgaben zwischen 538 Millionen und 1,03 Milliarden Euro pro Jahr. Hätten, wie im zweiten Fall, alle Schüler ein Endgerät, wäre man schon bei 1,82 Milliarden bis 2,62 Milliarden Euro pro Jahr.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat vorgerechnet, dass alleine die Berufsschulen 2,5 Milliarden Euro in fünf Jahren und damit schon die Hälfte des Geldes vom Digitalpakt beanspruchen. Ein Kostenrahmen weit über dem von fünf Milliarden Euro ergibt sich auch aus einer Kalkulation des Städtetags Baden-Württemberg. All die Beispiele zeigen: Das mit den fünf Milliarden Euro ist Augenwischerei.

Wie verhält es sich mit dem Nutzen? Politik und Wirtschaft bauen ja darauf, dass sich die Digitalisierungsoffensive auf lange Sicht rentieren wird – in Gestalt besser qualifizierter Schulabgänger, Lehrlinge und Studierender. Gibt es dafür belastbare Belege?
Eben nicht, und das macht den Ansatz vollends absurd. Schon die berühmte Metaanalyse »Visible Learning« des neuseeländischen Pädagogen John Hattie, hat gezeigt, dass Rechner und Software in Schulen nichts bringen. Eine PISA-Sonderauswertung der OECD-Studie »Students, Computers and Learning« ergab, dass in den vergangenen zehn Jahren Investitionen in die IT-Ausstattung der Schulen keine nennenswerten Verbesserungen der Schülerleistungen in Lesekompetenz, Mathematik oder Naturwissenschaften erbrachten. Selbst in einer Telekom-Studie steht, was auch bei Hattie zu lesen ist: »Die verstärkte Nutzung digitaler Medien führt offensichtlich nicht per se zu besseren Schülerleistungen. Vielmehr kommt es auf die Lehrperson an.« Andreas Schleicher, OECD-Direktor für Bildung, formulierte es in einem Interview mit einer australischen Zeitung so: »Wir müssen es als Realität betrachten, dass Technologie in unseren Schulen mehr schadet als nützt.«

Woher nehmen dann die Bundesregierung und mit ihr fast der ganze Politikbetrieb bis in die Reihen der Partei Die Linke die Überzeugung, dass Bildung und digitale Medien wie selbstverständlich zusammengehören?
Ich würde das nicht Überzeugung nennen. Claus Pias hat in seiner »Kurzen Geschichte der Unterrichtsmaschinen« das Scheitern der Geräte im Unterricht aufgezeigt. Verdient hat an dieser Lerngutprogrammierung aber immer jemand. In der Diskussion zeichnen sich im wesentlichen zwei Lager ab. Wer mit der Digitalisierung von Schulen und Unterricht Geld verdienen will – Hard- und Softwareanbieter, IT-Dienstleister, App-Entwickler, Medienpädagogen oder Lehrmittelanbieter –, plädiert für den möglichst frühen Einsatz von Digitaltechnik in der Schule oder sogar schon in der Kita.

Wer hingegen Kinderärzte, Kognitionswissenschaftler, Suchtforscher oder ­Pädagogen fragt, bekommt als Einstiegsalter zehn bis zwölf Jahre genannt. Wer weiß, dass die ersten zehn Lebensjahre für die Entwicklung eines Menschen entscheidend sind, wird einschätzen können, ob die Interessen an Absatzmärkten für Digitaltechnik darüber bestimmen sollten, ab welchem Alter die Geräte in der Schule eingesetzt werden oder doch besser die leibliche und geistige Gesundheit der Kinder geschützt wird.

Soll heißen: Die Politik übernimmt einfach die Position der Industrie?
Ja, hier haben die IT-Lobbyisten ganze Arbeit geleistet. Wir erleben eine kollektive Gehirnwäsche. Bildung, Gesundheit, Verkehr, Wissenschaft, überall gilt die Heilslehre vom Digitalen. Schauen Sie sich die Kampagnen, Websites und Arbeitspapiere aus den Ministerien an und die der IT-Unternehmen. Da weiß man gar nicht mehr, wer was geschrieben hat.

Nehmen wir den 10. Nationalen IT-Gipfel in Saarbrücken 2016, so etwas wie der »Geburtstag«. In dessen Vorfeld hatte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) den »Digitalpakt#D« zum ersten Mal angekündigt. Parallel dazu publizierte die Scheer Holding GmbH in Kooperation mit dem Feldafinger Kreis das »Saarbrücker Manifest«. Dessen Initiator und Mitautor August-Wilhelm Scheer hat zusammen mit Frau Wanka den Vorsitz der formal vom BMBF gegründeten IT-Gipfel-Plattform »Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft« inne, die den »Digitalpakt#D« verantwortet. Der zweite Autor ist Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dieses bietet »intelligente Lösungen für die Wissensgesellschaft« an, die Grundlage für automatisierte und personalisierte Lernmanagementsysteme, wie sie in Schulen und Betrieben eingesetzt werden sollen. Die Plattform selbst versammelt Vertreter aller großen IT-Firmen und Verbände: von Bitkom oder der Gesellschaft für Informatik über Microsoft bis SAP, Telekom und HPI, also das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik.

Das HPI hatte bereits eine funktionierende Schul-Cloud im Angebot, noch ehe über deren pädagogischen Nutzen diskutiert oder rechtliche Fragen zum Datenschutz geklärt worden wären. Die Politik wurde auf dem Gipfel sogar aufgefordert, den Datenschutz neu zu regeln, damit keine »Innovationen« verhindert oder auch nur verzögert würden. Die Bundeskanzlerin formulierte dann auch brav: Restriktiver Datenschutz könne »heute nicht die generelle Leitschnur sein für die Entwicklung neuer Produkte«.

Sie sprachen es an: Fast sämtliche Kinderärzte wenden sich gegen Bestrebungen, Tablets und Smartphones im Schulbetrieb einzusetzen und warnen vor »deutlichen gesundheitlichen und psychologischen Beeinträchtigungen« der Heranwachsenden. Daran sollte doch eigentlich nicht einmal der Industrie gelegen sein.
Es ist schizophren. Das Sucht- und Steuerungspotential der digitalen Medien ist höher als bei jedem anderen Medium. Die freundliche Erklärung wäre die, dass die Befürworter nicht darüber reflektieren, da sie selbst mit diesen Geräten und Diensten arbeiten und glauben möchten, Kinder und Jugendliche müssten früh lernen, damit umzugehen. Andere plappern die Digitalpropaganda einfach nach, die ja omnipräsent ist.

… und die »unfreundliche« Erklärung?
Wenn man Hänschen an Bildschirm und Computerstimme früh gewöhnt, folgt Hans der synthetischen Stimme später von ganz alleine. Das ist zwar unmenschlich, entspricht aber der Humankapitaltheorie, wonach Menschen nach Bedürfnissen und Bedarf der Industrie in Lernfabriken zugerichtet werden. Übrigens nur die Kinder der anderen. Die eigenen Kinder schicken die wohlhabenden IT-Entwickler und Start­up-Gründer im Silicon Valley vorwiegend in Montessori-Kindergärten und Waldorfschulen – ohne Computer.

Dann lieber weiter mit Tafel, Buch und Stuhlkreis. Leute wie Sie sind heute als technophob, gestrig und als Antimodernisierer verrufen. Stört Sie das?
Weil ich vor etwas warne, das unseren Kindern schadet? Smartphones und Tablets sind keine Lehrmittel, sondern Geräte der Unterhaltungsindustrie, mit denen man vieles kann – aber kaum konzentriert arbeiten. Und sie sind der Traum jedes Werbepsychologen und Marketingers: Man kann live miterleben und mitspeichern, was Menschen rund um die Uhr tun, wo sie sind, mit wem sie kommunizieren und was sie suchen. Wir erleben derzeit das weltweit größte Experiment am lebenden Objekt. Die Nutzer selbst aber glauben an kostenlose Dienste – einfach genial.

Auch die Konzepte »Arbeit 4.0« und »Industrie 4.0« sollen uns Menschen »riesige Chancen und Potentiale« bescheren. Dabei ist absehbar, dass das Ganze auf ein gigantisches Arbeitsplatzvernichtungsprogramm hinausläuft. Sollte man den »Digitalpakt#D« nicht ebenso in diesen Kontext stellen?
»Industrie 4.0« ist ein Schlagwort aus der Hightech-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aus dem Jahr 2012 und das Ziel dahinter ist die »intelligente«, das heißt vollständig automatisierte und menschenleere Fabrik. Das lässt sich weiterspinnen: In vollautomatisierten »Lernfabriken 4.0« wird das »Werkstück Mensch« von der Kita über Schule und Hochschule bis zur Erwachsenenbildung automatisch von Lernstation zu Lernstation geführt, wo von Algorithmen berechnete Lerneinheiten und Übungen die gewünschten Kompetenzen vermitteln und umgehend abprüfen.

Bilder und Äußerungen von den Lernenden an Bildschirm oder Display werden dafür mit Kamera und Mikrofon aufgezeichnet und ausgewertet. Algorithmen bestimmen aufgrund der Leistungsfähigkeit, Geschwindigkeit, Fehlerquote, Frustrationstoleranz und anderer Parameter die zu erreichenden Lernziele. Die Software prüft, ob die angestrebten Kompetenzstufen erreicht werden, und »empfiehlt« einen Beruf, ein Studienfach – oder steuert die Lerninhalte nach dem aktuellen Bedarf an Arbeitern.

Das klingt stark nach Science-Fiction und reichlich dystopisch. Das ist aber Ihr voller Ernst?
Google, Apple und Co. bieten den Schulen jetzt schon ganze Klassensätze an Hard- und Software kostenlos an und werten die Daten aus. Im nächsten Schritt können Unternehmer oder Lobbyisten jeglicher Couleur die Anbieter von Lehrmitteln beauftragten, die jeweils gewünschten Inhalte einzubinden. Nach der Hardware und den Systemen werden die Inhalte privatisiert – die ­Google-Schools lassen grüßen. Verantwortliche von Schulen, die sich heute an solchen Projekten beteiligen, sollten wissen, dass die Softwareanbieter gerade Feldversuche zur Automatisierung des Unterrichts machen, ohne es zu sagen. In Phase eins werden Lehrkräfte geschult, die Kindern beibringen, am Rechner zu arbeiten. In Phase zwei läuft die Beschulung automatisch per Rechner und synthetischer Computerstimme.

Und wo bleiben dabei die Pädagogen?
Die verschwinden einfach – das ist das Ziel. Sie werden ersetzt durch billigere Sozialarbeiter oder Sozialcoaches, ein paar Psychologen für ausrastende Kinder und ansonsten Systemtechniker, die die IT-Systeme am Laufen halten und optimieren. Das lässt sich nachlesen bei Jose Ferreira und seinem System »Knewton« oder bei Fritz Breithaupt und seiner »Talking Method«: Kinder, Jugendliche, Erwachsene sitzen in Fabrikhallen vor Displays, den Kopfhörer auf und eine synthetische Computerstimme in den Ohren. Das alles wird als Individualisierung vermarktet und ist doch nur die Zurichtung durch Algorithmen. Software kann aber weder personalisieren noch individualisieren. Algorithmen haben keine Vorstellung von einer Person oder einem Individuum, sondern nur von Regelprozessen.

Wenn es wirklich so kommt, dann braucht es künftig ja auch keine Lehrerausbildung mehr und keine Pädagogikprofessoren, keine Hörsäle ...
Für »Bildung 4.0« braucht man keine Lehrkräfte, sondern Rechner. Wir erleben eine industriegetriebene Umwandlung von Bildungs- zu Ausbildungseinrichtungen. »Bildung« wird zwar als positiv besetzter Begriff überall postuliert, ist aber inhaltlich vollständig entwertet und »verzweckt« – im Sinne von Selbstoptimierung für den Arbeitsmarkt. Dazu passen das modularisierte Studium, das Abrechnen in ECTS-Punkten und Zeitstunden, Dauerevaluationen und Kennzahlenfixierung. Auch die Uni wird eine automatisierte Lernfabrik – nicht zuletzt, weil die Lehrenden sich weder gegen den Bologna-Prozess noch gegen die betriebswirtschaftlichen Maxime des Total Quality Management, TQM, wehren. Und das, obwohl bekannt sein müsste, dass diese Methoden der produzierenden Industrie für soziale Einrichtungen nicht funktionieren und kontraproduktiv, weil im Wortsinn »asozial« sind.

Geht es nach den Technovisionären, loggt sich der Student von morgen per Tablet oder Smartphone in den »Hörsaal« ein und ackert irgendwelche Lernsoftware durch. Ist die Präsenzuni ein Auslaufmodell?
Für ein reguläres Studium sind die Präsenz auf dem Campus und das soziale und kooperative Miteinander entscheidend. Wer glaubt, sich alles mit Massive Open Online Courses, MOOC, beibringen zu können, sollte es probieren. Aber: Der Anteil der sogenannten Selbstlerner liegt statistisch bei unter fünf Prozent. Und die Abbrecherquoten bei Onlinekursen bewegen sich zwischen 90 bis 98 Prozent.

Die Funktion dieser MOOC ist primär eine soziale Selektion, nach dem Motto: Schau, du kannst alle Kurse belegen und die Onlineprüfungen machen. Die Prüfungen kosten Geld, aber du kannst beim Bestehen Zertifikate für Bewerbungen sammeln und zeigen, dass du willig bist. Wer es nicht schafft, ist selbst schuld und kann sich nirgends beschweren. Das Versagen wird an das Individuum delegiert.

Über Sie ist auch zu erfahren, dass Sie den Einsatz der neuen Medien im Bildungsbetrieb nicht rundweg verteufeln. Unter welchen Bedingungen könnte in Ihren Augen der Gebrauch sinnvoll sein?
Unterricht ist ohne Medien ja gar nicht möglich, man muss nur alle im Fokus haben. Was ich kritisiere, ist zweierlei: Zum einen wird der Einsatz digitaler Medien im Unterricht nicht von den Schülern und vom Unterrichten her gedacht, sondern aus der Warte der Technikanbieter betrachtet. Das zweite ist, dass bei allen Onlinemedien durch die permanente Verbindung alle Nutzerdaten und Aktionen gespeichert und für Lernprofile ausgewertet werden. Während aber das Speichern von Daten an und zwischen Schulen in den USA verboten ist – dafür gibt es den Children`s Online Privacy Property Act, COPPA – werden Daten deutscher Schülerinnen und Schüler einfach ins Netz gespeist, wenn man Dienste wie Google, Facebook oder Whats-App nutzt.

Was wäre eine für Sie wünschenswerte Alternative?
Um Informationstechnik in Schulen einsetzen zu können, ist eine ganz andere Philosophie nötig: Datensparsamkeit und Dezentralisierung mittels lokaler Netze, lokale Server, verschlüsselte Datenübertragung zwischen kooperierenden Schulen, Hacker-Projekte und Workshops für Medienprojekte statt Learning Analytics. Wir sollten Lernsoftware eher wie Schulbücher oder andere Lehrmittel einsetzen. Wer will, kann damit lernen und üben. Aber niemand kontrolliert und protokolliert, wer welche Bücher wie lange liest.

Wir brauchen zweitens eine eigene technische Infrastruktur, um keine US-Dienste nutzen zu müssen. Das heißt konkret: Schulen vom Netz, bis wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Und auch danach sollten wir die Rechner so konfigurieren, dass an den Schulen nur dort mit ihnen gearbeitet werden kann, wo es fachlich und didaktisch sinnvoll ist – aber eben offline, mit lokal installierter Software, ohne Netzanbindung. Dann funktionieren zwar die Geschäftsmodelle der Lehrmittelanbieter nicht mehr, aber das ist nicht mein Problem als Pädagoge.


Ralf Lankau ist Professor für Mediengestaltung und Medientheorie an der Hochschule Offenburg. Er leitet dort das Labor »Grafik.Werkstatt« an der Fakultät Medien und Informationswesen, forscht zu experimenteller Medienproduktion in Kunst, Lehre und Wissenschaft und publiziert zu Design, Kommunikationswissenschaft und (Medien-) Pädagogig.Lankau betreibt das Projekt »Futur iii – ­Digitaltechnik zwischen Freiheitsversprechen und Totalüberwachung« (futur-iii.de) und ist Mitinitiator des »Bündnisses für humane Bildung – aufwach(s)en mit digitalen Medien« (www.aufwach-s-en.de). Von Lankau erschien Anfang Oktober im Beltz-Verlag: »Kein Mensch lernt ­digital: Über den ­sinnvollen Einsatz neuer ­Medien im Unterricht«

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